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Innenstadt-Konzept (2)

By 8. Juni 2016Allgemein
Studie „Rathaus-Center“: Planungs-Wahnsinn mit Methode – Ein Kommentar
Unglaublich – das müsste jeden sorgfältig wirtschaftenden Bürger auf die Barrikaden treiben: Da werden 50 Tausend Euro in die Studie für ein Projekt gesteckt, das nicht die geringste Chance auf Verwirklichung hat.
Das hat zur öffentlichen Präsentation der Publikation die Baudezernentin gestehen müssen. Starker Tobak und eine echte Herausforderung, bei einem derartigen Eingeständnis die Contenance zu bewahren.
Spielte die Meinung der Eigentümer im Vorfeld der Planungen keine Rolle? Kaum zu glauben, aber offenbar nicht. Denn wie sonst konnte es verborgen bleiben, dass die Eigentümergemeinschaft nicht nur zerstritten ist, sondern auch mehrheitlich überhaupt kein Interesse hat, den derzeitigen Zustand ihres Gebäudes an der Mittelstraße zu verändern. Bereits an dieser Stelle wäre zum Zeitpunkt vorbereitender Überlegungen in jedem halbwegs solide geführten Unternehmen das Projekt vom Controlling und Risikomanagement aufgehalten worden, bevor der Honorarvertrag mit dem Planungsbüro unterzeichnet wurde.
Aber im Gegensatz zu dem, was heute an Erkenntnissen so langsam durchsickert, war 2013 bei Beschlussfassung im Rat davon keine Rede. Projektbeschreibung und -begründung lesen sich auch heute noch schlüssig. Kein Wort über sich querstellende Eigentümer, die die prinzipiell gute Idee von vornherein zum aussichtslosen Unterfangen machten.
Das legt den Schluss nahe, dass die Ausgangslage im Rathaus nicht geprüft, oder zumindest aber grob falsch bewertet wurde und somit der Rat von der Verwaltung keine verlässliche Entscheidungsgrundlage bekam. Das wäre nicht das erste Mal beim Innenstadt-Konzept, denn bereits beim Warrington-Platz hatte der Rat in Unkenntnis der wahren Anlieger-Interessen entschieden. Ist es zuviel verlangt zu erwarten, dass die Verwaltung Projekte, die sie dem Rat zur Beschlussfassung vorlegt, zuvor auf Realisierbarkeit prüft?
So wird mit dem Plan zwar nichts erreicht, aber Geld verbraten. Die ausgearbeiteten Perspektiven und Gestaltungsvorschläge sind „für die Tonne“. Bleibt die Frage, warum auch der Architekt in eine „Sackgasse“ hineinfährt, obwohl sich bei der Einfahrt abzeichnet, dass es kein Durchkommen gibt? Waren auch für ihn die Erfolgsaussichten   im Vorfeld der Auftragsannahme kein Thema? Und welches Szenario bahnt sich am Gressard-Platz beim Projekt „Steinhäuser-Zentrum“ an, wo das Auftragsvolumen und die Ausgangslage für das beauftragte Planungsbüro sehr ähnlich sind? Wir werden es bald erfahren. Die Projektbearbeitung ist hier bis Juli 2016 terminiert.

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