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Pfingst-Signale

By 24. Mai 2018Allgemein

 

Mit ungewohnt trüben Nachrichten platzt die Rheinische Post dieser Tage in die ansonsten gern verbreitete Schönwetter-Idylle der lokalen Wirtschaft. Am eigentlich permanent wolkenlosen Medien-Himmel über der örtlichen Wirtschaftsförderung braut sich danach urplötzlich etwas zusammen: Donnerwetter im Anmarsch!

Da ist von „unerwarteten Schwierigkeiten“ die Rede, von zwar „netten“ Mitarbeitern im städtischen Amt für Wirtschaftsförderung, aber dennoch sich häufenden „Klagen der Unternehmer, die etwas unternehmen wollen“, sich jedoch dabei offenbar behindert fühlen. Und, dass darüber sich schon so viel Ärger aufgestaut hat, dass laut darüber nachgedacht wird, die Landesregierung einzuschalten, oder den Wirtschaftsminister um Hilfe zu bitten.

Man sieht förmlich die sich am Horizont türmenden Gewitterwolken, die nichts Gutes verheißen.

Wirtschaftsförderung auf Abwegen?

Da wird von dubios anmutenden „Vereinbarungen mit der ‚alten‘ Wirtschaftsförderung“ – gemeint ist hier wohl die vormalige Amtsleitung des inzwischen nach Remscheid gewechselten Peter Heinze – gesprochen. Eine Formulierung, die stark nach Klüngel riecht. Klüngel, auf den man(n) sich jetzt anscheinend nicht mehr „verlassen“ kann, wie es im Zeitungstext heißt. Wurden hier in der Vergangenheit Schecks auf die Zukunft ausgestellt, die nicht gedeckt waren und jetzt präsentiert werden? Ist gar der Begriff „Schatten-Wirtschaft“ angemessen? Spielt Remscheid als Ausgangs- und Zielpunkt in dem Ganzen eine Rolle?

Fragen über Fragen. Immerhin, an einer Stelle wird der Artikel schon außerordentlich spezifisch: Es handele sich um „Männer“, die sich alle „gut und persönlich kennen“.

Mit der sich zwangsläufig aufdrängenden Frage nach dem Was?, dem Wie? und dem Woran-das-eigentlich-liegt? wird der Leser denn auch fast fürsorglich nicht allein gelassen: „Niemand weiß (es) so genau. Irgendwo hakt es jedenfalls“, lautet die vielsagende Antwort, der man zu unterstellen geneigt ist, dass die wahren Adressaten der Kolumne – denen vermutlich eine hohe Leserrelevanz zugeschrieben wird – damit etwas anfangen können.

Klartext statt Geschwurbel

Die anderen werden die Darstellung als „Rumeiern“ interpretieren, was die Frage aufwirft, warum um den heißen Brei geredet wird, ohne die Probleme klar zu benennen. Was soll der Leser zwischen den Zeilen lesen? Gab es zwischen einzelnen lokalen Unternehmensexponenten oder Verbandsgrößen und der Wirtschaftsförderung Absprachen unter der Hand, von denen die Öffentlichkeit nur etwas erahnen, aber nichts wirklich erfahren soll?

Der Artikel „verunsichert“ – ob mit oder ohne „Not“. Hier könnte Klartext statt Geschwurbel Abhilfe schaffen.

Zu guter Letzt: Die Autorin spricht von „falschen Signalen“, die Hilden sendet. Ob richtig, oder falsch – Signale können erst dann aufgenommen werden, wenn sie verständlich sind. Um die Intention des Artikels zu verstehen, sind die Signale zu diffus. – Komm Pfingst-Geist, bring Erleuchtung …

 

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