Die Verwaltung hat die landwirtschaftliche Freifläche Meide-West zur Disposition gestellt. Die CDU bezeichnet die darauf ins Rollen gekommene öffentliche Diskussion als „Panikmache“ und „Skandal“. Dazu bemerkt der Fraktionsvorsitzende der Bürgeraktion, Ludger Reffgen:
„Die Freifläche Meide war in den letzten 25 Jahren für Baupläne in Hilden tabu. Die Fläche fiel nach Einschätzung von Städteplanern noch als einzige in die Kategorie einer expansiven Stadtentwicklungsstrategie.“ Der Stadtrat habe ein derartiges Szenario wegen der bereits sehr hohen Siedlungsdichte als für die Stadt nicht zukunftstauglich ausgeschlossen – „einstimmig“, so Reffgen. „Damit war die Fläche bislang ein Fall für die ‚Tiefkühltruhe‘.“
Jetzt lege die Verwaltung ihre Bebauung nahe. Mit dem überraschenden „Auftauen“ werde eine tot geglaubte Sache wiederbelebt. Reffgen: „Da können heftige Reaktionen nicht verwundern.“
Die Bebauung der wenigen noch verfügbaren Freiflächen habe in Hilden Konjunktur. Obwohl die Stadt gern mit ihrer hohen Bebauungsdichte kokettiere, sei es zur Praxis geworden, Freiflächen öffentlich zur Disposition zu stellen, um dann abzuwarten, wie hoch die Wellen der Empörung schlagen. So geschehen im Umfeld der Albert-Schweitzer-Schule oder zuletzt am Bruchhauser Kamp, wo die Reaktionen heftig genug ausfielen, um den Bestand des Spielplatzes (vorläufig) zu sichern. „Ob dieses Ergebnis mit den vielen Hintertürchen auch nach der Landtagswahl noch gilt, ist indes fraglich.“
„Wenn die CDU nun Ruhe anmahnt, wirken ihre Appelle zynisch“, findet die BA. Die Versuche, der Bevölkerung einreden zu wollen, eine „Neubaupotentialfläche“ habe nichts mit einer denkbaren Bebauung zu tun, seien skurril und verdummend.
Die CDU könne die Sorge der Bürger mit einem Schlag aus der Welt bringen, wenn sie sich von einer möglichen Bebauung der Freifläche distanzieren würde und der SPD nicht als Mehrheitsbeschaffer im Rat zur Verfügung stünde. Reffgen: „Aber davon war bisher nichts zu hören.“ Stattdessen sorge sich die CDU in ihren Redebeiträgen lediglich im Falle der Bebauung mit Sozialwohnungen um eventuelle Fehlbelegungen.