Noosha Aubel, die frühere Amtsleiterin für Jugend, Schule und Sport im Hildener Rathaus, ist am Sonntag (12. Oktober) zur Oberbürgermeisterin von Potsdam gewählt worden. Herzlichen Glückwunsch!
Aubel, parteilos, war bei der OB-Wahl im zweiten Wahlgang gegen einen SPD-Kandidaten angetreten und gewann die Stichwahl haushoch mit knapp 73 Prozent. Ihr sozialdemokratischer Kontrahent unterlag mit kaum mehr als 27 Prozent.
Als Beigeordnete nach Potsdam
Die unter dem früheren Jugend-, Schul-, Sport-, Sozial- und Kulturdezernenten Reinhard Gatzke in der Hildener Verwaltung tätige Amtleiterin hatte Hilden 2017 fast zeitgleich mit ihrem Chef verlassen und war als Beigeordnete nach Potsdam gewechselt. Gatzke zog es damals nach mannigfachen Turbulenzen und Zerwürfnissen des Rathaus-Personals mit der damaligen Bürgermeisterin vorzeitig in den Ruhestand.
Jetzt, acht Jahre später, hatte sich für Aubel die Chance geboten, an die Spitze der brandenburgischen Landeshauptstadt vorzurücken. Der bisherige SPD-OB hatte seit längerer Zeit in der Kritik gestanden. Er war nach einem Bürgerentscheid abgewählt worden. Die Stadt Potsdam wurde seit 35 Jahren, also seit der Wende, sozialdemokratisch regiert.
Aubel hatte sich demonstrativ in ihrem Wahlkampf als überparteilich präsentiert. Die Rechnung scheint aufgegangen zu sein: Offensichtlich hat sie sich das Misstrauen vieler Menschen in Parteien zunutze machen können.
Nicht die Erste
Aubel ist als Ex-Amtsleiterin indes nicht die erste, die das Hildener Rathaus als Kariere-Sprungbrett für höhere Weihen nutzte. Die frühere Hildener Kulturamtsleiterin und Erfinderin des „Hildener Sommer“ – zu Zeiten, als noch niemand über solche Projekte sprach, geschweige denn als Event in die Tat umsetzte –, Barbara Kissler, schaffte einst den Aufstieg zur Kultursenatorin von Berlin und später von Hamburg.
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Der Weggang von Noosha Aubel im Jahr 2017 weckt Erinnerungen an turbulente Zeiten im Hildener Rathaus. Wie wir die damalige Situation kommentiert haben, zeigt ein Blick in unser Archiv.