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„Muss Hilden Wohnraum für die Bevölkerung aus Düsseldorf bauen?“

By 29. Dezember 2016Pressemitteilungen
 
Wie geht es weiter mit Hilden? Welche Freiflächen sollen noch bebaut werden, und für wen? Der BA-Fraktionsvorsitzende fordert eine neue Debatte über Stadtentwicklung und plädiert für die Fortsetzung einer Diskussion, die längst beendet schien.
Der Fraktionsvorsitzende der Bürgeraktion (BA) Ludger Reffgen hat sich für eine Klärung der Frage, wieviel Zuzug sich Hilden leisten kann und will, ausgesprochen. „Bevor wir im Stadtrat im kommenden Jahr über die Ausweisung neuer Baugebiete entscheiden und dazu der Verwaltung Prüfaufträge erteilen, sollten wir die Frage beantworten: Was ist notwendig, und wieviel können wir uns noch leisten?“
Bisher sei es weitestgehend unstrittig gewesen, dass Hilden auf seine vergleichsweise extreme Siedlungsdichte mit restriktiven Folgen für flächenfressende Bauprojekte reagiere. Selbst der ein oder andere „Sündenfall“ bei der Bebauung knapper Freiflächen habe den politischen Konsens in dieser Sache in der Vergangenheit nicht grundsätzlich in Frage gestellt.
Das solle sich offenbar ändern. Äußerungen eines mit der Verwaltung eng kooperierenden Städteplaners, der bei einer städtischen Bürgeranhörung die Bautätigkeit in Hilden ganz allgemein mit dem „hohen Bedarf an Wohnraum für die Bevölkerung zum Beispiel aus Düsseldorf“ begründe, ohne dass das Rathaus davon abrücke, ließen aufhorchen. Sie machten deutlich, dass die Ziele der Stadtentwicklung verschoben würden.
Auch die SPD stoße jetzt vernehmlich in dieses Horn. Ihre Forderung, wir müssten wegen der Beliebtheit Hildens Zuzugsmöglichkeiten schaffen, ginge in die gleiche Richtung. „Sie steht der bisher verbreiteten Auffassung entgegen, Familienzuzug vornehmlich im Siedlungsbestand zu gewähren“, stellt Reffgen klar.
Wirkt sich die Attraktivität Hildens auf Sicht nachteilig für die Lebensqualität der hier lebenden Menschen aus? Werden wir gar dafür bestraft, uns in der Vergangenheit um eine lebens- und liebenswerte Stadt bemüht zu haben?
Reffgen plädiert dafür, diese Fragen nicht beiseite zu schieben, sondern offen darüber zu sprechen. Ausdrücklich stellt er fest, ein unmittelbarer Zusammenhang mit dem Thema „Flüchtlinge“ bestehe nicht. Denn erstens würden Flüchtlinge vom Land zugewiesen und hätten Residenzpflicht. Zweitens sei die würdige Unterbringung hier gestrandeter Menschen ein humanitäres Gebot. Und drittens sei zur dauerhaften Entwicklung noch gar keine verlässliche Prognose möglich. Und er fügt hinzu: „Dennoch bin ich sehr dafür, dass Migranten, deren Bleiberecht geklärt ist, hier ein Zuhause finden.“
Bisher sei eine kleinteilige Siedlungsentwicklung darauf ausgerichtet, Hildener in Hilden zu halten mit dem Ziel einer ausgewogenen Fortentwicklung der Stadt. Der offensive Zuzug hingegen sei etwas anderes. Er habe gravierende Auswirkungen auf die benötigten Flächen, so der BA-Fraktionsvorsitzende.

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