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Rathaus bekommt Gegenwind

By 14. März 2016Allgemein
Ärger in der Baustraße, Bürgerprotest am Bruchhauser Kamp, unzulängliche Informationspolitik bei der Flüchtlingsunterbringung, Anwohner und Kaufleute am Warrington-Platz fühlen sich vergessen:
In den letzten Wochen häufen sich „Demonstrationen“ gegen das Rathaus. Nicht dass es in Hilden brennende Barrikaden gäbe, aber der Unmut der Bevölkerung bricht sich trotzdem Bahn. Er verschafft sich nur auf andere, geeignete Weise Gehör.
Vergleichsweise kühl im Ton, aber nicht weniger zielgerichtet ließen die Anwohner der Baustraße in der letzten Woche im Stadtentwicklungsausschuss vortragen, was sie von der Ungerechtigkeit halten, die ihnen – aus Sicht der Rathausspitze völlig zu Recht – mit nachträglich erhöhten Anliegerbeiträgen zugemutet werden sollte. Der Widerstand, den Bürger im Hildener Süden rund um den Spielplatz am Bruchhauser Kamp auf die Beine stellten, findet in dieser Woche seinen vorläufigen Höhepunkt. Die über 500 Unterschriften, die binnen weniger Tage zusammengekommen waren und noch vor der Ratssitzung übergeben werden sollen, sprechen eine deutliche Sprache. Sie richten sich gegen die Vernichtung eines Kinderspielplatzes und die Bebauung einer ökologisch wichtigen Grünfläche an der Overbergstraße. Pläne, die das Rathaus gemeinsam mit CDU und SPD auf den Weg gebracht hat.
Richtiggehend hitzig und laut wurde es, als einige hundert wütende Nordstädter vor und in einer Bürgerversammlung im Haus Witt der Stadtspitze vorwarfen, über die Köpfe der Menschen hinweg zu handeln. Im Bereich Schalbruch hatten Bagger beim Bau einer Flüchtlingsunterkunft schon angefangen, vollendete Tatsachen zu schaffen, als die Bewohner des Viertels noch völlig ahnungslos waren. Und auch die Kritik im Zusammenhang mit der Verschönerung des Warrington-Platzes in der letzten Woche war nicht ohne. Seit vielen Jahren habe das Rathaus kein Konzept für den östlichen Teil des Platzes, der bei den vorgestellten Entwürfen sogar einfach ausgeblendet würde. Für Verwaltung und Stadtmarketing eine schallende Klatsche, die indirekt zu erkennen gaben, von den Forderungen der dort lebenden und arbeitenden Menschen nichts zu wissen.
Derartige Kampfansagen hat man nach Art und Umfang in Hilden schon lange nicht mehr beobachten können. Bei den „Volksparteien“ und im Bürgermeisterzimmer müssten sie als Alarmzeichen ankommen.

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