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Wenige Tage vor der Kommunalwahl hat man im Rathaus den Umweltschutz entdeckt. Da sprießt und blüht es plötzlich entlang der Mauern des Verwaltungsgebäudes im Stadtzentrum in einer ungewohnt üppigen Pracht, die selbst ansonsten eher unbekümmerten Ignoranten nicht verborgen bleibt. An Zufall mag da niemand glauben. Schließlich wird am Sonntag auch in Hilden gewählt und im Zuständigkeitsbereich des Baudezernenten (CDU) werden offenbar alle Hebel in Bewegung gesetzt, um auf den letzten Metern die Tätigkeits-Bilanz des Bürgermeisters noch schnell zu schönen und normalerweise vernachlässigte Bereiche herauszuputzen.

Offensichtlich hat man den Umweltschutz im Rathaus als unterbelichtet erkannt und versucht mit Einzelaktionen blendende  Effekte zu erzielen. So auch letzte Woche im Umweltausschuss, wo förmlich auf der Zielgeraden vor dem Wahlsonntag mit entsprechender PR-Begleitung ein Preisgeld für Unternehmen ausgelobt wurde, die gewerbliche Flächen entsiegeln. Auch hier das gleiche Bild: Der Vorgang ist gegenüber dem sonstigen Verhalten der Verwaltung so extrem ungewöhnlich, dass selbst argloseste Zeitgenossen ins Grübeln kommen. Böse Zungen auf der Mittelstraße behaupten denn auch ziemlich ungeniert, dass sich das alles ab der kommenden Woche, also nach der Wahl, wieder legen wird und sich die Zustände dann wieder „normalisieren“ und in den alten Trott zurückfallen.

Wo sich indes nichts getan hat, ist auf dem Bolzplatz im Hildener Westen. Ist die Entfernung zum Rathaus signifikant für die Intensität verwaltungsseitiger Aktivitäten? Bis heute – und das dem Vernehmen nach schon seit vielen Monaten – ist der Bolzplatz an der Reisholzstraße unbenutzbar. Meterhohes Gras verhindert, dass dort ein Ball rollen kann. Den wie eine Schikane empfundenen Zustand versuchte Bürgermeister Pommer kürzlich bei einer Veranstaltung des Bürgervereins West zurückzuweisen, mit dem Hinweis, auf dem Bolzplatz seien, verdeckt unter dem hohen Gras, Steine gelagert, die eine Mahd unmöglich machten.

Eine Überprüfung der Aussage ergab, dass sie weitestgehend der Recherche nicht standhält: Lediglich an einer kleinen Stelle findet sich etwas Unrat, der sich mit wenigen Handgriffen beseitigen ließe. Offenbar hat die Verwaltung aber gar kein Interesse daran, den Bolzplatz in einen bespielbaren Zustand zu versetzen.

Noch Fragen? Warten wir mal den Wahlausgang ab.

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