Belastungen durch Asbest nach Großbrand
Offenbar hat der Großbrand an der Herderstraße vom 14. September 2014 größere Auswirkungen als bisher verwaltungsseitig öffentlich eingeräumt. In der heutigen Ausgabe der RP wird eine Umweltexpertin des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) zum Sachverhalt, dass seit fünf Wochen eine fachgerechte Entsorgung von abgeplatzten Asbestteilen der Bedachung auf sich warten lässt, mit den Worten zitiert: „Ich habe gedacht, das kann doch wohl nicht wahr sein… Ich kann die Sorge der Anwohner verstehen. Die Stadt hätte schnell reagieren und das Zeug wegschaffen müssen, so lange es vom Löschwasser noch feucht ist.“
In diesem Zusammenhang stellen wir folgende Fragen:
1. Was hat die Verwaltung unternommen, um – unabhängig von Zuständigkeiten – die Anwohner in der Umgebung des Schadenereignisses zu schützen?
2. Wie werden die Bürger informiert?
3. Welchen externen Sachverstand hat die Stadt zur Gefährdungsabschätzung und zur Eingrenzung/Beseitigung des Gefährdungspotentials hinzugezogen?
4. Warum wurde das kontaminierte Material nicht schnellstmöglich fachgerecht entsorgt?
5. Was veranlasst die Verwaltung anzunehmen, dass Warnschilder, ein Zaun und verschlossene Werkstore geeignet sind, trockene Asbestfasern an der Verbreitung zu hindern, oder was hat die Stadt ansonsten bisher zur Umwelt-Schadensbegrenzung /-minimierung unternommen?
6. Wurden die Bestimmungen zum Umgang mit Asbest am Brandort bisher eingehalten?
7. Hält die Verwaltung eine Sperrzone, die auf das Firmengelände der ausgebrannten Gebäude beschränkt ist, für ausreichend?
8. Was ist bisher unternommen worden, um verwehte Asbestteile einzusammeln und die gefährlichen Fasern zu binden?
9. Ist das Waschen von Gartenerzeugnissen in der näheren Umgebung wirklich ausreichend? Sollten sie nicht vorsorglich besser entsorgt werden?
10. Was unternimmt die Stadt zur Dekontamination des Umfelds?
gez. Ludger Reffgen gez. Markus Hanten
Fraktionsvorsitzender Ratsmitglied