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Aufatmen

By 29. September 2019Kommentar

Das kommunalpolitische Highlight der abgelaufenen Woche war die von der Rheinischen Post verbreitete Nachricht, dass mit Claus Pommer ein Hildener die politische Bühne betritt, der sich vorgenommen hat, als überparteilicher Kandidat im kommenden Jahr bei der Bürgermeister-Wahl anzutreten – parteilos, jedoch getragen von einer breiten politischen Mehrheit.

Kommentar von Ludger Reffgen

Zwar ist das Nominierungsprocedere noch längst nicht abgeschlossen, das thematische Beschnuppern der lokalpolitischen Platzhirsche bei der Suche nach inhaltlichen Schnittmengen noch in vollem Gange. Dennoch dürfte zum Wochenende in Hilden vielerorts ein gewisses „Aufatmen“ durch die Stadt gegangen sein. Mit Claus Pommer bringt sich ein veritabler Gegenkandidat zur Amtsinhaberin an der Spitze des Hildener Rathauses ins Gespräch, auf den viele Hildener interessiert gewartet haben dürften.

Pommer hatte sich mit seinen Kandidatur-Absichten zur Bürgermeisterwahl 2020 in der Freitagsausgabe der Rheinischen Post auf Nachfrage gegenüber der RP geoutet.

Sicherlich, bis zur endgültigen Kandidaten-Aufstellung wird bei allen politisch Beteiligten noch viel abzustimmen sein. Partei- und fraktionsübergreifende Kooperation ist eben in Hilden -zumindest in dieser Größenordnung – ein Novum, für das es bisher kein Beispiel und keine Generalprobe gab.

Aber auf allen politischen Kräften, die mit den obwaltenden Verhältnissen im Rathaus unzufrieden sind, lastet der immense Druck, den Wählern zur Kommunalwahl guten Gewissens eine glaubwürdige, aussichtsreiche Alternative bieten zu wollen. Das zwingt, sich zusammenzuraufen und gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten.

Interessant in diesem Zusammenhang, dass Pommer als Parteiloser von sich aus auf einige politische Gruppierungen zugegangen ist und seine Bereitschaft zur Kandidatur angeboten hat. Das könnte seine Akzeptanz auf dem nicht gerade homogenen politischen Terrain hinsichtlich Voreingenommenheit und subjektiver Befindlichkeiten erheblich erleichtern.

Für das politische Gefüge, aber auch für Wähler und Bürger in Hilden ist die Anmeldung der Kandidatur eine gute Nachricht. Sie ermöglicht eine spannende Wahlentscheidung und könnte erstmals wieder die Voraussetzungen für einen offenen Wahlausgang im kommenden Jahr schaffen.

Und die SPD? Sie wird wieder lernen müssen, dass sie nach 25 Jahren Vorherrschaft das Kommunalwesen in Hilden als politischen Spielplatz nicht alleine für sich beanspruchen kann.

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