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Wenige Tage vor der am kommenden Sonntag stattfindenden Kommunalwahl hat das Onlineportal Anzeiger 24 die Bürgermeisterkandidaten mit der Frage konfrontiert „Warum wollen Sie Bürgermeister werden?“ Auf die Frage hat BA-Kandidat Ludger Reffgen mit einem Sieben-Punkte-Statement reagiert. Neben seinem sehr persönlichen Amtsverständnis ermöglicht Reffgen damit auch Einblicke, wie er sich als Bürgermeister die Amtsführung im Rathaus vorstellt. Wir veröffentlichen hier seine Antwort im Einzelnen.

 

  • Ich nehme in vielen Gesprächen wahr, dass Menschen sich mit ihren Anliegen und Anregungen im Rathaus nicht ernst genommen fühlen, dass Bürgerbeteiligungs-Veranstaltungen der Stadt aufgrund einschlägiger Erfahrungen der Bürger nur Alibifunktion übernehmen und dem Schein dienen – also echte Bürgerbeteiligung gar nicht stattfindet –, dass Transparenz im Rathaus und im Stadtrat nicht wirklich gewollt ist. Das möchte ich als Bürgermeister dringend ändern.

 

  • Die im Rathaus vorherrschende Meinung, auch ohne nennenswerte Kontakte mit der „Außenwelt“ genau zu „wissen, was für die Menschen in der Stadt gut ist“, obgleich die Bevölkerung ganz andere Vorstellungen hat, möchte ich ändern.

 

  • Das im Rathaus abhanden gekommene Problembewusstsein für die eigentlichen Sorgen der Bürger möchte ich wieder herstellen: Zu behaupten, das Erscheinungsbild der Stadt sei adrett und einladend, die Menschen die Realität der Stadt aber ganz anders wahrnehmen, kann ich nicht akzeptieren und möchte für eine Änderung sorgen.

 

  • Das in der Bevölkerung vorherrschende Bild, dass man im Rathaus mehr Zeit darauf verwendet, Ablehnungsgründe für Bürgeranregungen zu finden, als berechtigten Bürgerinteressen zum Erfolg zu verhelfen, muss der Vergangenheit angehören.

 

  • Ich möchte zu einer anderen Gewichtung und wirksamen Lösung der Probleme kommen: Nicht den älteren Menschen einen Brief schreiben, in dem steht, dass es in den nächsten Tagen heiß wird, sondern bei der Bebauung mehr Rücksicht nehmen und bei der Stadtentwicklung beispielsweise darauf achten, dass Hitzeinseln vermieden und Freiflächen zur Luftzirkulation wirklich geschützt werden.

 

  • Ich halte es für wichtig und unverzichtbar, wieder ein verlässliches, ehrliches Verhalten im Rathaus an den Tag zu legen, das den Menschen nichts vorgaukelt: Zum Beispiel, das Spielmobil sei gerettet und es würde weiter bestehen, obwohl es gegenüber zuvor nur noch ein Schatten seiner selbst ist, kaum mehr Wirkung bei sozial schwachen Familien entfalten kann und unter dem Qualitätsbegriff „Spielmobil“ gar nicht mehr existieren darf. Oder: Die Ampelschaltung auf Hildens Verkehrsachsen sei „optimiert“, wie man im Rathaus behauptet. Die Bürger dieser Stadt tagtäglich im Straßenverkehr aber etwas ganz anderes erleben.

 

  • Ich halte es im Sinne der Demokratie für wichtig, dass die Dominanz einer einzelnen Partei im Rathaus beendet wird, der Bürgermeister sein Amt unparteiisch führt und mit seinem Verhalten selbst dafür sorgt, dass sein Amt im Ansehen der Bevölkerung keinen Schaden nimmt.

 

Ich bin davon überzeugt, ein Bürgermeister hat die Möglichkeit, die Weichen in seinem Rathaus „pro Bürger“ zu stellen, das heißt die Menschen der Stadt in den Mittelpunkt seiner Amtsführung zu rücken. Dazu bedarf es eines bürgerfreundlichen Klimas im Rathaus, bei dem der Bürgermeister Vorbildfunktion übernimmt und das er mit seinem politischen Gewicht entscheidend prägt. Nur so kann die Hoffnung, den Funken „bürgernahes Rathaus“ auf die ganze Stadt überspringen zu lassen, eine Chance bekommen und die Wertschätzung der Menschen gegenüber dem Bürgermeister in der Rolle als Stadtoberhaupt wieder faktisch hergestellt werden.

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