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Schön bunt war er, der Rosenmontagszug. So das Fazit über den närrischen Lindwurm, der sich gestern durch Hildens Straßen schlängelte.

 

Ein Kommentar

Schön bunt? Mehr nicht? „Ja, reicht das denn nicht?“, könnte man sich zu fragen aufgefordert sehen.

Lässt man die Bilder des Umzugs gedanklich noch einmal an sich vorüberziehen, gab es außer „bunt“ wirklich nichts, das im Kopf hätte hängen bleiben können. Kein Wagen, der für Aufsehen gesorgt hätte. Natürlich, die vielen schönen, mit viel Liebe kreierten Kostüme und witzigen Ascessoirs, mit der Einzelne, Familien oder Gruppen sich wieder am Rosenmontagszug beteiligten und damit zur Bereicherung für den gesamten Zug beitrugen. Gäbe es ihr Engagement nicht, hätte Hilden deutlich weniger zu lachen.

Aber einen Mottowagen mit einer plakativen Aussage mitten aus dem Leben, die pointiert zum Ausdruck bringt, wo die Menschen der Schuh drückt – Fehlanzeige. Den sucht man im Hildener Rosenmontagszug seit einigen Jahren vergebens. Die Zeiten scheinen lange vorbei, als für diese Kategorie von Beiträgen noch Preise ausgelobt wurden.

Karnevalswagen, die mit Themen zum Nachdenken anregen, sind in Hilden ausgestorben. Sie waren einmal, genauso wie die mit spitzer Feder verfassten und scharfer Zunge vorgetragenen Büttenreden, das Salz in der Suppe des heimatstädtischen Karnevals.

Heute vermögen davon nur noch Archivbilder einen Eindruck zu vermitteln. Deshalb: „Schön bunt“ allein ist nett, aber ein wenig fade. Etwas mehr „Würze“ stünde dem Hildener Karneval gut zu Gesicht. Dann könnte es vielleicht auch wieder mehr als geschätzte 18.000 Besucher an den Straßenrändern geben.

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