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Radboxen-Miete entpuppt sich als Flopp: Die Hälfte der Boxen stehen leer

By 14. Juli 2017Allgemein

 

 

Seit 1. Juli verlangt die Stadt Hilden für die Nutzung der Fahrradabstellboxen an den Bahnhöfen eine Miete. Bisher wurden die angebotenen Stellplätze gut angenommen. Für Interessenten am S-Bahnhof Hilden-Süd gab es sogar eine Warteliste. Jetzt läuft es umgekehrt: Viele Boxen warten auf Nutzer.

Lässt sich mit der Einführung einer Nutzungsgebühr von jährlich 80 Euro das im Rathaus veranschlagte Einnahme-Soll von 12 Tausend Euro pro Jahr realisieren? Nein, sagen die Zahlen: Seit 1. Juli stehen am Hildener Hauptbahnhof rund die Hälfte der Fahrradboxen leer. Am S-Bahn-Haltepunkt Hilden-Süd – zuvor zu hundert Prozent ausgelastet, zuzüglich Warteliste – sind aktuell immerhin schon neun Boxen ungenutzt, ohne die 44, die demnächst noch hinzukommen, wenn die Anzahl der Fahrrad-Garagen dort wie geplant aufgestockt wird.

Da sich noch nicht alle bisherigen Nutzer auf einen entsprechenden Hinweis der Verwaltung zur Gebühreneinführung gemeldet haben – und vermutlich auch weiterhin der Stadt stillschweigend ihren Dank schuldig bleiben -, wird die Zahl der freien Abstellboxen höchstwahrscheinlich sogar noch steigen.

Wenn man veröffentlichten Kommentaren glaubt, haben die Leerstände natürlich nichts mit der seit Monatsbeginn erhobenen Miete zu tun. „Nur wenige Kunden hätten die Gebühr kritisiert“, heißt es seitens der Stadt. Und: „Die meisten finden sie in Ordnung.“ Dass dabei wahrscheinlich die Meinung derjenigen unter den Tisch fiel, die mit einer stillen Kündigung ausgestiegen sind und somit gar nicht befragt werden konnten, wird geflissentlich verschwiegen.

So sprechen denn auch die Zahlen eine andere Sprache. Danach wird nach jetzigem Stand von den künftig gut 200 Boxen nur knapp jede zweite belegt sein. Neue Interessenten hätten sich nach der Gebühreneinführung nicht gemeldet. Ja, wen wundert denn das? Hatten Phantasten etwa damit gerechnet, die neue 80-Euro-Miete würde einen Run der Radfahrer auf die Bikeports auslösen?

Bisher hatte die Stadt – nicht zuletzt um ihren Klimaschutzzielen zu entsprechen – Pendlern mit einem Abo-Ticket für den ÖPNV die Fahrradboxen kostenlos zum Abstellen ihrer Zweiräder überlassen. Ein außergewöhnlicher Service. Damit ist jetzt Schluss.

Klimaschutz spielt in Hilden keine besondere Rolle mehr – Schönen Gruß an Mr. President! -, weder bei der Förderung zum Umsteigen auf das Fahrrad, noch bei der Vorgabe, die neuen Häuser auf dem Gelände der Albert-Schweitzer-Schule nach dem Passivhaus-Standard bauen zu müssen. That makes Hilden great again!

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