„Nein! – Ein ‚gutes Geschäft‘ war der Stadtwerke-Verkauf nicht, zumindest nicht für Hilden.“ Daran ändere auch die kooperative Rolle der Düsseldorfer Stadtwerke nichts. Damit widerspricht die Bürgeraktion rückblickend deutlich anders lautenden Behauptungen. 2008 hatte Hilden die örtlichen Stadtwerke rund zur Hälfte an die Stadtwerke Düsseldorf verkauft und dafür im Jahr der größten internationalen Finanzkrise etwa 52 Millionen Euro bekommen. Verwendungszweck: Anlage auf einem sogenannten „Bürgersparbuch“. Im vergangenen Herbst kaufte Hilden 50 Prozent dieser Anteile von Düsseldorf wieder zurück.
Allein schon bei der Entwicklung der Kapitalmärkte, wenn man einmal den Wert des Geschäfts an sich außer Acht lässt, konnte in den sieben Folgejahren der Transaktion nichts Gutes dabei herauskommen. Das weiß jeder, der in den letzten Jahren Geld auf der hohen Kante liegen hatte und sich weitestgehend ohnmächtig den Negativergebnissen von Kapitalanlagen ausgesetzt sah. Auch bei einer vermeintlich „sicheren Geldanlage“. Das ist im Großen nicht anders als im Kleinen, gilt für ein achtstelliges „Bürgersparbuch“ genau so wie für haushaltsübliche Beträge. Die Verlustspanne nimmt nur noch deutlich zu.
Auch die Behauptung, das Geld für den Rückkauf habe problemlos zur Verfügung gestanden, wirft jedem, der schon einmal Kapitalanlagen vor Fälligkeit auflösen musste, um anderen Verpflichtungen nachzukommen, Sorgenfalten auf die Stirn. Weil solches ohne Verluste, schon gar in turbulenten Zeiten, kaum zu bewerkstelligen ist.
Die Substanz-Verluste, die mit der Anlage der ursprünglichen Verkaufs-Erlöse bis zur de facto teilweisen Rückabwicklung einhergingen, sind dank „Griechenland & Co.“ also nicht von Pappe und lassen schon alleine nicht den Rückschluss auf „gute Geschäfte“ zu. Ganz abgesehen von den satten Beträgen, die als Transaktionskosten für Beratung bei dem Hin und Her auf der Strecke blieben. Völlig abgesehen auch von der Bewertung aus politischem Blickwinkel. Denn das Ziel des Anteilsverkaufs, dem damaligen schwachen Geschäftsführer „dringend einen starken Partner“ zur Seite zu stellen, hätte – wie man spätestens heute sieht – auch durch den Austausch der Unternehmensführung erreicht werden können. Aber das war politisch mehrheitlich nicht gewollt.