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BA-Anfrage: Bleibt ein „Corona-taugliches“ Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche utopisch?

Wie können Familien mit Kindern die Ferienwochen in diesem Sommer meistern? Und welche Hilfe können sie in Hilden erwarten? Die Antwort aus dem Rathaus schafft keine Klarheit. „Die Verwaltung lässt die Eltern in dieser Krisenzeit weitestgehend alleine, vertröstet sie, bleibt im Unkonkreten und Untätigen“, urteilt die Bürgeraktion nach einer Stellungnahme aus der Rathaus-Chefetage.

In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses hatte die BA-Fraktion in der vorletzten Woche nach einem „‘Corona-tauglichen‘ Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche“ gefragt. „Die jetzt von der Verwaltung vorgelegte Antwort erweist sich nach zwei Wochen Postweg als leider völlig überholt und weitestgehend wertlos“, stellt Doris Spielmann-Locks, jugend- und schulpolitische Sprecherin der BA zu der schriftlichen Auskunft enttäuscht fest.

Mittlerweile sei wieder Sport im Freien erlaubt, die Fitnessstudios könnten öffnen und die Ausübung von Kontaktsport sei für Ende Mai in Aussicht gestellt. Natürlich unter den bekannten Sicherheits- und Abstandsgeboten, wie Spielmann-Locks betont. Hingegen lege Jugend- und Schuldezernent Eichner seiner Stellungnahme zu einem Programm für die Sommerferien noch ein Betretungsverbot der Schulen zu Grunde. Dadurch, dass die Auskunft nicht mündlich in der Sitzung gegeben wurde, sei sie jetzt total veraltet und unbrauchbar.

„Für viele Familien wird sich in den Schulferien die Frage einer sinnvollen Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche stellen“

Die BA sieht ihre Anfrage im Zusammenhang mit den wohl noch zum Teil weiter gültigen Reisebeschränkungen, die die Urlaubsplanung vieler Familien stark verändern oder gar zunichte machen werden. Selbst wenn die aktuellen Beschränkungen bis zu den Schulferien gelockert worden sein sollten, würden die allgemeinen Bedingungen für einen Familienurlaub auf keinen Fall den herkömmlichen Möglichkeiten entsprechen, ist man sich bei der BA sicher.

Ein Großteil der Eltern habe bereits teilweise oder sogar die gesamten Urlaubstage für die zurückliegende, selbst geleistete Kinderbetreuung aufgebraucht. „Umso mehr wird sich für viele Familien während der Schulferien die Frage einer sinnvollen Freizeitgestaltung vor allem für Kinder und Jugendliche im schulfähigen Alter stellen“, gibt Spielmann-Locks zu bedenken.

Jugendamt sollte proaktiv Planungen zur Feriengestaltung vorausschauend vorbereiten

Die BA-Anfrage wollte von Seiten der Verwaltung verlässliche Antworten herbeiführen, damit Eltern Perspektiven erhalten, wie sich die kommenden Schulferien-Wochen für Familien gestalten lassen. Das Amt für Jugend, Schule und Sport verkenne die Sorgen und Nöte in vielen Familien und warte nur eine Veränderung der Rechts- und Erlasslage ab, anstatt proaktiv Planungen zur Feriengestaltung vorausschauend vorzubereiten. Spielmann-Locks: „Es wäre gut, das Amt hätte Planungen in der Schublade, die je nach Lage der Dinge aktiviert werden könnten.“

Bei der BA sieht man die Gefahr, dass Corona am langen Ende als Begründung für viele Unterlassungen und Ausfälle vorgeschoben werden könnte. „Aber die jungen Menschen müssen doch mit dem Virus leben – nicht erst, wenn der Impfstoff vorhanden ist.“ Vertröstendes Hinhalten könne Eltern nicht zufriedenstellen, denn sie müssten ihren Alltag planen. „In dieser Situation frühzeitig Perspektiven von der Verwaltung avisiert zu bekommen, die dann stets weiter aktualisiert werden, wäre sehr hilfreich. Wir erwarten mehr Kreativität“, so Doris Spielmann-Locks abschließend.

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