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Gehen die beiden Städte beim Gesamtschul-Zweckverband künftig getrennte Wege? Langenfeld möchte die Scheidung. Wird Hilden von den Plänen der Nachbarstadt überrollt?

 

Wenige Hundert Meter hinter der Stadtgrenze zu Richrath betreiben die Städte Hilden und Langenfeld gemeinsam die Bettine-von-Arnim-Gesamtschule in einem Zweckverband. In einer Sitzung hat sich der Langenfelder Schulausschuss gestern mit Fragen der Schulentwicklungsplanung in der Nachbarstadt beschäftigt. Dabei wurden – offenbar nicht zum ersten Mal – in Planspielen auch Überlegungen aus dem Langenfelder Rathaus laut, die auf eine Auflösung des Gesamtschul- Zweckverbands mit Hilden hinauslaufen.

Aber nicht nur, dass den Hildener Schülerinnen und Schülern der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule damit förmlich der Stuhl für die Tür gesetzt würde, der Langenfelder Bürgermeister scheut sich auch nicht, in seinen Planspielen in die Schulentwicklungsplanung der Stadt Hilden einzugreifen und die hiesige Schullandschaft im Sekundarbereich in Teilen neu zu ordnen. Konkret, so der von ihm im Langenfelder Schulausschuss vorgestellte Plan, könnte die Hildener Sekundarschule zu einer städtischen Gesamtschule ausgebaut werden. Dazu will er bereits mit einzelnen Hildener Ratsfraktionen Gespräche geführt haben, die ihm nicht nur eine positive Grundstimmung für die Langenfelder Interessen signalisiert hätten, sondern es soll von Hildener Seite explizit die Bereitschaft zum Ausstieg aus dem Gesamtschul-Zweckverband geäußert worden sein.

Hildener Schulentwicklungsplanung – made in Langenfeld?

Für die BA-Fraktion ist das alles sehr befremdlich und ärgerlich, zumal zu all dem aus dem Hildener Rathaus kein Ton zu hören ist. „Wird die Hildener Schulentwicklungsplanung neuerdings in Langenfeld gemacht“, fragt man sich bei der BA. Und: „Haben der Hildener Bürgermeister und sein Schuldezernent überhaupt noch das Steuer in der Hand?“

Was BA-Fraktionschef Ludger Reffgen besonders fuchst: Wann endlich informiert die Stadtspitze Politik und Öffentlichkeit umfassend über die sich nur schemenhaft abzeichnenden, bereits seit längerem betriebenen Konsultationen zwischen den Rathäusern in Langenfeld und Hilden?

Hildener Verwaltungsspitze in der Zuschauerrolle

Sozusagen das Tüpfelchen auf dem i seien Informationen, wonach einzelne Hildener Ratsfraktionen bereits mit dem Langenfelder Bürgermeister verhandelt haben, wie es in einer Sitzungsvorlage aus dem Langenfelder Rathaus heißt. Dass Ratsfraktionen in städtischer Angelegenheit auf eigene Rechnung arbeiten, bezeichnet Reffgen als Geheimdiplomatie. „Wir distanzieren uns von solchen Verhandlungen und von dieser Entwicklung.“ 

Die Hildener Verwaltungsspitze verharre währenddessen in der Zuschauerrolle, anstatt proaktiv Einfluss zu nehmen, fraktionsübergreifend einen politischen Willensbildungsprozess einzuleiten und zu gestalten.

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