++Stadtentwicklungsausschuss stellt Weichen für Mobilitätskonzept+++Mehr Komfort für Autofahrer gefordert+++Straßennamen im Kreuzfeuer+++Auf bürokratischem Weg zur eigenen Wallbox+++Klimasensible Straßenraumgestaltung? Bitte, nur in der Theorie!+++
Stadtentwicklungsausschuss stellt Weichen für Mobilitätskonzept
Nach kontroverser Debatte hat der Stadtentwicklungsausschuss am Mittwochabend eine Richtungsentscheidung getroffen. Mit knapper Mehrheit sprachen sich die Mitglieder für ein Leitbild aus, das sich weitestgehend am vom Rat kürzlich beschlossenen Klimaschutzziel orientiert. Erst im Dezember hatte der Rat entschieden, bis 2035 solle die Stadt klimaneutral werden. War die Entscheidung zur CO2-Reduktion kurz vor Weihnachten noch einstimmig gefallen, gingen CDU, AfD, FDP und Allianz jetzt auf Distanz und votierten für ein deutlich abgeschwächtes Ziel. Mit welchen konkreten Maßnahmen die Zielvorgabe letztlich erreicht werden soll, steht noch gar nicht fest. Dazu werden Verkehrsplaner in den kommenden Monaten zunächst unterschiedliche Möglichkeiten und Modelle ausarbeiten, die – bevor etwas beschlossen wird – dann erst einmal mit der Bürgerschaft erörtert werden.
Mehr Komfort für Autofahrer gefordert
An der St.-Konrad-Allee sollen die Schrägparkplätze vor der Geschäftszeile breiter werden. Damit soll Ein- und Aussteigenden mehr Komfort geboten werden. Ein Bürger hatte beklagt, dass die Stellplätze sehr schmal seien und eine Verbreiterung angeregt. Beim Ein- und Aussteigen hätten viele Menschen Schwierigkeiten. Im Stadtentwicklungsausschuss fand er bei einer Mehrheit Gehör. Dadurch werden künftig vor den Läden insgesamt fünf Parkplätze entfallen müssen. Die Verwaltung kündigte im Gegenzug an, für die breiteren Parkplätze eine Bewirtschaftung (Blaue Zone = Parkzeit begrenzt auf zwei Stunden) prüfen zu wollen. BA-Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen unterstrich für seine Fraktion die Einmaligkeit dieser Maßnahme und erteilte vorsorglich ähnlichen Forderungen an anderen Stellen bereits im Vorfeld eine Absage.
Straßennamen im Kreuzfeuer
Bei der Prüfung historisch belasteter Straßennamen wird sich Hilden an den Erkenntnissen der Landeshauptstadt Düsseldorf orientieren. Dort hatte eine Historiker-Kommission problematische Namensgeber unter die Lupe genommen und eine fachliche Bewertung als Entscheidungsgrundlage für den Rat geliefert.
Auf bürokratischem Weg zur eigenen Wallbox
Wer hausnah eine Lademöglichkeit für sein E-Fahrzeug, eine sogenannte Wallbox, installieren möchte, ist unter Umständen auf eine zusätzliche Grundstückszufahrt angewiesen. Für das damit verbundene Antrags- und Genehmigungsverfahren hat die Verwaltung jetzt einen Handlungsleitfaden entwickelt, der die komplizierte Prozedur erläutert und die Kriterien und Voraussetzungen nennt, unter denen das Bauamt ein solches Anliegen zu prüfen bereit ist. Die Anforderungen sind so hoch, dass der Normalbürger sich eines bautechnisch versierten Fachmanns wird bedienen müssen. Die Bürgeraktion hat dies kritisiert und das Verfahren – weil zu bürokratisch – abgelehnt.
Klimasensible Straßenraumgestaltung? Bitte, nur in der Theorie!
Ende Januar hatte die Verwaltung im Stadtentwicklungsausschuss einen Spezialisten aufgeboten, der über Möglichkeiten zur klimasensiblen Straßenraumgestaltung referierte. Gegen Honorar, versteht sich natürlich. Der fachkundige Referent informierte anhand verschiedener Beispiele über die Möglichkeiten bei unterschiedlichen Straßentypen. Insbesondere geht es dabei darum, für Regenwasser natürliche Versickerungsmöglichkeiten zu schaffen, um es nicht der Kanalisation zuführen zu müssen. Als jetzt die Entsiegelung von zwei Verkehrsinseln zur Debatte stand, schlug die BA vor – bevor die Sache buchstäblich ins Wasser fällt –, einmal zu prüfen, ob unter den Kriterien einer klimasensiblen Straßenraumgestaltung eine Umsetzung infrage kommen könnte. Einige Fraktionen fanden diesen Vorschlag durchaus sympathisch und unterstützenswert. Nur CDU und SPD lehnten kategorisch ab.