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Schwer zu schätzen, wieviele es tatsächlich waren. Aber gut zweitausend Menschen werden es schon gewesen sein, die am Freitagabend durch die Hildener Innenstadt zogen, um gegen Rassismus und Rechtsextremismus zu demonstrieren.

 

Damit ist die Protestwelle, die sich aktuell quer durch Deutschland zieht, auch in Hilden angekommen. Mit dabei alle politischen Gruppierungen des Stadtrats (mit Ausnahme derer vom rechten Rand), die Kirchen, der Behindertenbeirat und das Jugendparlament. Die Bürgeraktion war mit einer größeren Teilnehmergruppe vertreten, viele Beteiligte mit eilends hergestellten Transparenten.

Der Protestzug schlängelte sich friedlich von der Jacobuskirche durch die Mittelstraße zur Kundgebung auf dem Alten Markt. Dort richtete Bürgermeister Claus Pommer als einziger Redner eindringlich mahnende Worte an die Menge und jeden Einzelnen, sich seiner politischen Verantwortung bewusst zu sein, damit sich eine Entwicklung, wie sie Deutschland nach 1933 erlebt habe, nicht wiederhole.

Ursache für das aktuelle Dilemma sah Pommer bei den etablierten Parteien der demokratischen Mitte, von denen sich viele Menschen nicht oder nicht mehr vertreten fühlten. Pommer warnte jedoch davor, aus Verzweiflung extremen Kräften an den politischen Rändern zu vertrauen. „Wir wissen, wohin so etwas führen kann“, sagte der Bürgermeister mit Blick auf die Geschichte.

Pommer dankte allen, die gekommen waren, für sich und ihre Stadt ein deutliches Zeichen zu setzen: für Demokratie, Vielfalt und Toleranz – gegen Rassismus, Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit. Abschließend warb der Bürgermeister für eine freundliche, offene Stadt mit einem deutlichen Bekenntnis für Respekt und Menschlichkeit, in der für Hetze und Hass kein Platz sei.

Im Anschluss an die Kundgebung luden die Kirchen zu einer ökumenischen Andacht in die Reformationskirche.

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