Ein Baudezernent, ein Interimskämmerer, eine Landtagsabgeordnete und frustrierte Abiturienten

Vorläufig – glaubt man den Versprechungen, bis zum Ende des Jahres – wird das Dezernat für Bauen und Umwelt der Stadt Hilden um das Amt für Finanzservice erweitert. Das hat der Stadtrat jetzt beschlossen. Damit wird auf Vorschlag der Verwaltungsspitze die Kämmerei der Zuständigkeit des Bürgermeisters (als Leiter des Dezernats I) entzogen und dem Technischen Dezernat zugeschlagen. Einzig die BA kritisierte den Vorgang, weil, wie Fraktionschef Ludger Reffgen es ausdrückte, mit der Verschiebung eine zu starke Machtkonzentration im Baudezernat verbunden sei. Und Machtkonzentrationen seien, wie man derzeit an anderer Stelle in Hilden sehe, nicht gut, fügte Reffgen ausdrücklich hinzu.

Gerade weil es nur darum gehe, für die Zeit, in der der Baudezernent vorübergehend den Posten des Kämmerers bekleide, eine Lösung zu finden, müssten die Geschäftskreise der Dezernate nicht grundsätzlich neu geordnet werden. Im übrigen gehe man bei der BA davon aus, dass, wenn der Dezernent für Bauen und Umwelt seine originären Aufgaben ernst nehme, er gerade in der heutigen Zeit ohnehin genug zu tun habe. Reffgen spielte damit neben den Themen Klimaschutz und Energie auf Projekte wie Brücken, Kindergärten oder auch Straßenausbauten an, deren Realisierungen zum Teil Jahre auf sich warten lassen.

Wie persönlich angegriffen reagierte darauf die CDU-Fraktionsvorsitzende. Ihr vollmundiger Hinweis: Kritiker sollten „lieber vor der eigenen Türe kehren und dort ihre Aufgaben abarbeiten“. Was sie damit konkret meinte, ließ sie offen.

Ob sich Frau Schlottmann allerdings auch selbst ihre Aufforderung zu Herzen nimmt? Wohl eher nicht. Beispiel gefällig?

Im Nachgang zur Ratssitzung bekamen wir den folgenden Screenshot eines Facebook-Auftritts der Landtagsabgeordneten zugespielt, mit dem sich gestern (Mittwoch, 19. April) genervte Abiturienten offenbar in einer Collage für die Glanzleistung bei den Abi-Vorbereitungen in NRW revanchierten und der Abgeordneten auf ihre Art den Spiegel vorhalten.

So ist das eben mit dem „Glashaus“ und den „Steinen“. Und dem Bumerang.