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KOMMENTAR

VON LUDGER REFFGEN 

 

Die Kehrtwende der Stadtverwaltung mit dem Abschied von der lange gepflegten Gewohnheit, wie in jedem Jahr die internationale Gewerbeimmobilien-Messe Expo Real in München – abgesehen von Corona – keinesfalls auszulassen, darf die Bürgeraktion (BA) als späten Erfolg verbuchen. Alle Bürgermeister in der Nach-Wiederhold-Ära und die städtische Wirtschaftsförderung waren jahrelang nicht müde geworden, immer wieder eine Beteiligung der Stadt Hilden zu rechtfertigen – genauso lange, wie die fadenscheinige Argumentation aus dem Rathaus der BA ein Dorn im Auge bedeutete.

Denn die Gründe, die neben dem Kostenpunkt die Relevanz der Messe für Hildens Wirtschaftsförderung infragestellen ließen, waren für die BA seit Jahren die gleichen: In Hilden seien die zur Expansion und Neuansiedlung von Unternehmen verfügbaren Gewerbeflächen bis auf ganz wenige Ausnahmen vermarktet und die Stadt verfüge über keine weiteren Flächenreserven, die auf dem internationalen Immobilienmarkt angeboten werden könnten. Im Übrigen befinde sich Hilden in so exponiert günstiger Verkehrslage, dass auf eine zusätzliche, teure Bewerbung für die nur noch äußerst spärlich vorhandenen freien Gewerbeflächen verzichtet werden könne. Die Stadt liegt mit ihrer großstädtischen Bevölkerungsdichte von über 2100 Einwohnern je Quadratkilometer auf Platz zehn in Nordrhein-Westfalen und ist mit ihrer vergleichsweise kleinen Gemeindefläche praktisch zugebaut.

Auch der jetzt erfolgten Absage war noch bis zuletzt zur Frage „Soll man, oder soll man nicht…?“ ein Herumeiern im Rathaus vorausgegangen, weil der Reiz des Messe-Events an der Isar just zum Oktoberfest allen Sparappellen zum Trotz offenbar zu verlockend schien. Dass die Stadtverwaltung nun endlich die unverändert von der BA vorgebrachten Argumente zu ihren eigenen gemacht hat, war mehr als überfällig.

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