Ein Kommentar von Ludger Reffgen.
Den klimatischen Verschlechterungen im Schneckentempo begegnen – darauf hat sich der Umweltausschuss in einem Minimalkonsens nach zähem Ringen verständigt. Natürlich ist das angesichts der Tatsache, dass 70 Prozent der Hildener bei sommerlichen Wetterlagen unter sogenannten Hitzeinseln leiden, deutlich zu wenig. Aber mehr wollten die Mehrheitsfraktionen einfach nicht zulassen: Für die SPD war es das Äußerste; der CDU war selbst das Schneckentempo zu schnell – sie wollte erneut eine Vertagung.
Jetzt soll die Verwaltung zunächst einmal bis Ende des Jahres ein „Konzept für das Konzept“ erarbeiten, die Kosten ermitteln – die bisherigen Rathaus-Prognosen lagen zwischen 90.000 und 170.000 Euro – und Fördermöglichkeiten prüfen. Das ärgerliche an der Sache: Diesen Auftrag hätte der Ausschuss auch schon mit dem Kenntnisstand von vor einem Jahr fassen können. Aber damals musste es eine Vertagung sein, mit dem Argument, Fachreferenten zu Wort kommen zu lassen, deren Expertise jetzt überhaupt keine Rolle mehr spielte.
So ist ein volles Jahr verspielt worden, ohne dass sich im derzeitigen Stadtrat eine Mehrheit abzeichnet, die auf Sicht an den Grundlagen für die fortschreitende Klimaverschlechterung in Hilden tatsächlich etwas ändern möchte. Das bis Ende des Jahres vorzulegende „Konzept für das Konzept“ muss im nächsten Jahr erst einmal die Haushaltsplanberatungen passieren. Und wie das ausgeht, steht in den Sternen.
Derweil werden weiter – unter den Augen und mit Billigung der politisch Verantwortlichen – Grün- und Freiflächen zugebaut. Flächen, die für die Durchlüftung der Stadt so wichtig wären.