Bauverein lässt Katze aus dem Sack:
Zur Pressemitteilung des Gemeinnützigen Bauvereins über den Abriss des Siedlungs-Doppelhauses An den Linden 13-15 erklärt Ratsmitglied Ludger Reffgen (Bürgeraktion/CDf-Fraktion):
Im Zusammenhang mit der Planung von 80 neuen Wohneinheiten im Bereich der Straßen An den Linden, Kirschenweg, Ohligser Weg hatten die Verantwortlichen des Bauvereins stets sozialverträgliche Mieten in Aussicht gestellt und mit einem günstigen Mietpreisniveau für ihr Projekt um Zustimmung geworben. Daran erinnert jetzt Ratsmitglied Ludger Reffgen (Bürgeraktion/CDf-Fraktion) und stellt fest: „Das hörte sich zunächst einmal gut an, und wird vor allem viele Sozialrentner und einkommensschwächere Familien geködert haben, die vom Bauverein immer wieder als Zielgruppe genannt wurden.“
Aber, wie so häufig, klafften zwischen Ankündigungen und deren Umsetzung erhebliche Lücken. Denn für den Neubau eines Fünf-Familien-Hauses, dem ein Siedlungs-Doppelhaus in der vergangenen Woche weichen musste, veranschlagt der Gemeinnützige Bauverein jetzt nach eigenem Bekunden eine Miete „zwischen 8 und 8,50 Euro“. „Ob damit noch Sozialmieter einziehen können, darf bezweifelt werden“, rechnet Reffgen vor und nennt ein Beispiel: Für eine Vierraum-Wohnung müsste eine Familie etwa 800 Euro zahlen, plus Nebenkosten. „Schier unmöglich für Menschen, die nicht so gut verdienen.“
Zu diesem Preis würden auf dem Hildener Wohnungsmarkt viele Wohnungen von nicht „gemeinnützigen“ Vermietern angeboten, gibt Reffgen, Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss, zu bedenken und resümiert ernüchternd: „Mit der viel beschworenen Sozialverträglichkeit ist es also bei dem Bauvorhaben, mit dem sich der Bauverein gerne als ‚Leuchtturmprojekt’ schmückt, nicht weit her.“
16. April 2012