Ein Rasthof in der Giesenheide? BA: „Den Hildenern bringt das nichts!“
Im Einfahrtbereich der Giesenheide möchte sich ein System-Restaurant der Kette Miss Pepper niederlassen. Jetzt kommen Überlegungen auf, das American Restaurant auch noch mit einer Tankstelle zu verbinden. Kein schlechter Vorschlag, findet die Bürgeraktion – hätte die Sache nicht einen Pferdefuß. Für die BA „riecht der Plan förmlich nach Autohof“.
Was der Betreiber von Miss Pepper vorhat, scheint auf den ersten Blick vernünftig. Ein Restaurant für Burger und Co mit einer Tankstelle zu kombinieren, und das auch noch in einem Gewerbegebiet: Wer sollte da etwas dagegen haben?
Maßgebliches Argument für seine Pläne sei „die gute Lage unmittelbar an der Autobahnabfahrt“, wie der Miss Pepper-Geschäftsführer betont. Genau da liegt für BA-Fraktionschef Ludger Reffgen der Hase im Pfeffer. „Das würde bedeuten, Autofahrer auf der A3 und der A46 werden von der Autobahn gelockt und nutzen die Giesenheide als Raststätte. Praktisch wäre das nichts anderes als ein Autohof. Vielleicht nicht nach rechtlicher Definition, aber faktisch.“
Fernreisende im Visier
Das Interesse von Miss Pepper zur Erhöhung der Kundenfrequenz sei durchaus verständlich. Geplant sei ein Restaurant mit immerhin 300 Plätzen. Da komme schnell der Reiseverkehr von den Autobahnen ins Visier. „Aber bedeutet das nicht auch, dass sich Hilden damit auf jeden Fall mehr Verkehrsaufkommen auf die Hochdahler Straße holt? Vielleicht sogar darüber hinaus?“, fragt Reffgen.
Bereits vor Jahren seien Überlegungen verworfen worden, einen LKW-Parkplatz in der Giesenheide auszuweisen, um Hildener LKW-Fahrern eine Alternative zu bieten, nachts ihren Truck nicht in Wohngebieten abstellen zu müssen. Begründung: Es ist zu verhindern, Fernverkehr von den Autobahnen auf das örtliche Straßennetz zu holen. Genau das aber würde eine Tank- und Rastanlage in kurzer Entfernung zum Autobahnkreuz bewirken, befürchtet die BA.
Für den Stadtrat gelte es zu überlegen, was man mit der Kombination Burger-Restaurant und Tankstelle in der Giesenheide und darüber hinaus auslöst. Reffgen: „Dabei spielt nicht nur die Wohnbebauung eine Rolle. Die Beurteilung auf das Nichtvorhandensein von Wohnbebauung zu reduzieren, wäre zu kurz gedacht.“
Selbst wenn die Auswirkungen nicht hundertprozentig abgeschätzt werden könnten: „Für die örtliche Verkehrsbelastung wäre das ein gewagtes Manöver, auf das sich der Rat da einlassen würde“, gibt Reffgen zu bedenken. Für die BA sei vor allem wichtig, die Lebensqualität in Hilden zu erhalten. „Dient ein Rasthof in der Giesenheide diesem Ziel?“
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