Das, was in Hilden bisher ein Quäntchen mehr an Bürgerservice auf die Waage brachte, wird demnächst teilweise wieder abgeschafft. Im Stadtrat hat eine Mehrheit das abgenickt, was die Verwaltungsspitze wollte: Jeden zweiten Samstag bleibt das Bürgerbüro künftig zu. Und auch die Spätöffnung am so genannten Dienstleistungs-Donnerstag zwischen 18 und 19 Uhr fällt bald weg.
„Damit wird die schlechteste aller denkbaren Möglichkeiten, Personal einzusparen, in die Tat umgesetzt“, fasste Ludger Reffgen das aus Sicht der Bürgeraktion enttäuschende Ergebnis zusammen. Die BA hatte sich monatelang dafür eingesetzt, an der vor allem bei vielen Berufstätigen sehr beliebten Samstagsöffnung nicht zu rütteln. Vergeblich. Denn die meisten Ratsmitglieder ließen sich vom Ergebnis einer Passanten-Befragung, die die BA-Fraktion im Juli in der Fußgängerzone durchgeführt hatte, nicht beeindrucken. Damals hatten viele Befragten empört bis wütend auf die Vorstellung reagiert, samstags mög-licherweise künftig am Bürgerbüro vor verschlossenen Türen zu stehen.
Hintergrund ist eine halbe Stelle, die eingespart werden soll. Doch anstatt die Aus-wirkung auf die Tage unter der Woche zu verteilen, blieb die Haltung der Mehrheit stur. So hatte denn auch ein noch zum Schluss vorgelegter Antrag der BA, ersatzweise am Freitag Vormittag zu schließen, keine Chance. Reffgen: „Der Samstag ist eben der Verwaltung ein Dorn im Auge.“ Sollte der BA-Antrag beschlossen werden, drohte gar die Bürgermeisterin damit, den Beschluss zu kassieren.