Seit März ist die Sporthalle am Weidenweg gesperrt. Die Schließung strapaziert zunehmend die Geduld der betroffenen Sportvereine: Nach viereinhalb Monaten stehen sie im Dunkeln, wissen nicht, woran sie sind. Das sorgt bei einigen nicht nur für offene Fragen, sondern auch für angespannte Nerven. Mit der Aufforderung an den Bürgermeister, einen umfassenden Bericht vorzulegen und verlässliche Perspektiven aufzuzeigen, versucht die Bürgeraktion Licht ins Dunkel zu bringen.
Seit Monaten steht die Halle dem Sportbetrieb nicht zur Verfügung. Soweit bekannt, weil Reinigungsmittel unsachgemäß eingesetzt wurden und Schäden am Boden verursacht haben. Die Schließung strapaziert zunehmend die Geduld der betroffenen Sportvereine, die weder plausible Auskünfte darüber erhalten, warum sie nicht in die Halle dürfen, noch erfahren, wann wieder mit einem Regelbetrieb zu rechnen ist.
„Die Verwaltung erarbeitet keinerlei Lösungen, wie Sie uns Vereinen helfen könnte, sondern sitzt die Angelegenheit tatenlos aus“, lautet einer der Vorwürfe. Der Judo-Club hat sich jetzt mit einem Brandbrief an den Stadtsportverband gewandt, der die Beschwerden an die Politik durchgereicht hat.
Verwaltung hüllt sich in Schweigen
Die Bürgeraktion hat die Klagen aufgegriffen. Die Schließung führe im Sportbetrieb bei den die Halle regelmäßig nutzenden Vereinen und Schulen zu erheblichen Beeinträchtigungen, verdeutlicht die BA-Fraktion in einem Schreiben an den Bürgermeister. Jedoch machten nicht nur die mit der Sperrung verbundenen Ausfälle selbst den Vereinen und ihren angeschlossenen Mitgliedern zu schaffen. Es sei auch die Perspektivlosigkeit und die völlige Ungewissheit, wann wieder mit einem Regelbetrieb zu rechnen ist, was sich zermürbend auf die Beteiligten auswirke.
Als Ursache für die inzwischen entstandene Unruhe und Verwirrung sieht die BA eine dem Vernehmen nach gänzlich unzulängliche Kommunikation mit den Vereinsvorständen. Statt ihnen von verantwortlicher Seite ein offenes Wort zu gönnen, sehen sie sich vor einer Mauer des Schweigens. Mit Blick auf den bevorstehenden Herbst und Winter und die dann nicht mehr zur Verfügung stehenden alternativen Trainingsmöglichkeiten im Freien, wächst verständlicherweise die Furcht, dann zunehmend unter Druck zu geraten.
BA fordert umfassenden Bericht vom Bürgermeister
„Vor diesem Hintergrund bitte ich Sie in Ihrer Eigenschaft als Verwaltungsleiter, aber auch als Vorsitzender des Aufsichtsrats der für viele Hildener Sportstätten zuständigen Stadt Hilden Beteiligungs-GmbH um einen umfassenden schriftlichen Bericht“, schreibt BA-Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen an Bürgermeister Claus Pommer. Die Stellungnahme solle sowohl Informationen zum aktuellen Sachstand enthalten, als auch die Entscheidungsgründe darlegen, die zur Schließung der Halle geführt haben und bisher einer Öffnung entgegenstehen. Im Übrigen bittet Reffgen den Bürgermeister um „eine verlässliche Auskunft, wann wieder mit einer vollständigen oder zumindest eingeschränkten Nutzung der Sporthalle“ gerechnet werden könne. „Gegebenenfalls bitte ich Sie auch darzustellen, wie Sie sich besonders im Sinne der betroffenen Vereine im Einzelnen eine Lösung für die Herbst- und Wintermonate vorstellen“, lässt Reffgen mit Blick auf eine sich möglicherweise prekär abzeichnende Situation nicht locker.
Abschließend sieht die BA Klärungsbedarf in der Frage, ob hinsichtlich ausfallender Nutzungsgebühren Schadenersatz- bzw. Regressansprüche gegenüber Schadenverursachern geltend gemacht werden können. Zu allen Fragen erwartet die BA bald eine Antwort.