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Bei der Diskussion um einen Solarpark im Südwesten der Stadt geht es um ein bisher landwirtschaftlich genutztes Areal von 67.000 Quadratmetern, auf dem eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage gebaut werden soll.


In der vergangenen Woche fand bei den Stadtwerken eine weitere Informationsveranstaltung statt, über die die Presse (
Rheinische Post vom 11. November) berichtet hat. Die Diskussion verläuft nicht nur kontrovers, sondern zum Teil auch irreführend. Wir sagen, wo den Bürgern Sand in die Augen gestreut wird.

 

Behauptung: Die Freiflächen-PV-Anlage werde zur Energieversorgung dringend benötigt, weil Hilden bis 2035 klimaneutral sein wolle und damit keine Energieerzeugung aus Kohle und Gas mehr zulässig sei.

  • Der heute von den Stadtwerken vertriebene und in Hilden zum Einsatz kommende Strom stammt bereits zu annähernd 100 Prozent aus erneuerbarer Energie. Kohle und Gas spielen bereits jetzt bei der Stromerzeugung so gut wie keine Rolle mehr. Dass die heutige Produktion aus PV-Anlagen lediglich 6,1 % des aktuellen Strombedarfs von Hilden deckt, kann nicht davon ablenken, dass es sich bei dem von Hildener Haushalten bezogenen Strom um Ökostrom handelt.

Zur Aussage, die Stadtwerke beziehungsweise ihre Tochtergesellschaft Neue Energie GmbH forciere PV-Anlagen auf nicht-städtischen Dächern:

  • Es sollte einmal hinterfragt werden, auf wievielen großflächigen Industriedächern denn tatsächlich bisher mit Hilfe des örtlichen Energieversorgers PV-Anlagen errichtet wurden. Die Antwort dürfte ernüchternde Erkenntnisse liefern und die Aussage des Stadtwerkechefs, damit Hilden klimaneutral werden könne, brauche es „jede Dachfläche“ plus die Freiflächen-PV-Anlage, in anderem Licht erscheinen lassen.

Zur Aussage: Es sei ein Vorteil des Solarparks, dass die Gewerbesteuer in Hilden bleibt:

  • Dies ist keineswegs ein besonderer Vorteil des Freiflächen-Solarparks, sondern gilt genauso für Dachflächen-Photovoltaik-Anlagen.

Zur Aussage, wie viel die Stadt bereits tut, um Bürger von Solaranlagen zu überzeugen – Bürgersolarberatung, Energiekarawane, Hilden Solar – Initiativen, mit denen die Stadt aktiv auf die Bürger zugehe:

  • Eine Initiative, mit der die Stadt Unternehmen bei der Planung von PV-Anlagen unterstützt oder deren Errichtung gar fördert findet sich nicht darunter. Gerade die wäre aber nötig, um großflächige Dachnutzungen zu ermöglichen. Andere Städte machen das bereits vor. 

Zur Aussage, der Rat müsse entscheiden, ob er grünes Licht dafür gibt, dass die Stadtwerke das Grundstück auf die Machbarkeit des Solarparks näher untersuchen dürfen… Ein positiver Ratsbeschluss führe nicht automatisch zur Errichtung der Anlage.

  • Die Machbarkeit der Solaranlage ist bereits vor längerer Zeit untersucht worden. Das Ergebnis ist positiv – die Machbarkeit ist also gegeben. Die nächste Stufe für das Projekt wäre jetzt eine mit Kosten verbundene Detailplanung. Diesen kostenauslösenden Schritt möchten die Stadtwerke aber nur gehen, wenn der Rat ihnen mit einem Vorvertrag die Flächen zur Errichtung eines Solarparks übertragen hat. Zur grundsätzlichen Frage der Errichtung eines Solarparks in der Karnap sind damit dann die Würfel gefallen.
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