Skip to main content

Wie kann Stadtmarketing bei weniger Geld im Rücken den wachsenden Aufgabenberg meistern? Die Bürgeraktion macht dazu Vorschläge und möchte die städtische Wirtschaftsförderung verstärkt in die Pflicht nehmen.

 

Um die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing geht es bei einer Initiative, die die Bürgeraktion im Ausschuss für Wirtschaft- und Wohnungsbauförderung angestoßen hat. Nicht nur, weil im Zuge der Haushaltskonsolidierung der jährliche Etat von Stadtmarketing um 50.000 Euro gekürzt wurde gebe es gute Gründe, so BA-Fraktionschef Ludger Reffgen, die Kooperation mit der städtischen Wirtschaftsförderung zu stärken.

 

Inhaltliche Überschneidungen zwischen Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung gebe es hinsichtlich der Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Hilden schon immer. Jedoch habe die Kürzung des Stadtmarketing-Budgets im städtischen Haushalt um immerhin ein Fünftel die Wirtschaftsförderung „verstärkt in die Rolle der Mitverantwortung gerückt, eine Komplementär-Funktion im Aufgabenspektrum des Stadtmarketings zu übernehmen“, heißt es in einem Diskussionspapier, dass die BA-Fraktion im Wirtschaftsförderungsausschuss vorgelegt hat.

Nicht nur die reduzierte Finanzausstattung lasse Stadtmarketing an seine Grenzen stoßen. Hinzu komme ein wiederholt von der Gemeindeprüfungsanstalt aufgezeigtes, signifikantes Defizit, wonach  die Stadt Hilden bei der Inanspruchnahme öffentlicher Förderprogramme, z.B. den örtlichen Einzelhandel, dessen Digitalisierung und unattraktive Innenstadtbereiche betreffend, weitestgehend mangels systematischer Auswertung hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibe. Der Grund: Die Stadt verfüge – im Gegensatz zu anderen Städten – über keine gesamtstädtische Strategie zur Fördermittel-Recherche. „Ein ständig zu durchforstendes Aufgabenfeld, bei dem nicht nur die Mitwirkung, sondern sogar die Federführung städtischer Ämter unverzichtbar ist“, meint die BA.

Dem gegenüber stehe eine Aufgabenstellung von Stadtmarketing, deren zeitgemäße Anforderungen durch eine sich ständig verschärfende Wettbewerbssituation zwischen den Städten, im Umbruch befindliche Innenstädte und ein sich rasant veränderndes Konsumverhalten der Bürgerinnen und Bürger gekennzeichnet sei. Das mache das Arbeitspensum eher komplexer, denn einfacher. BA-Fraktionschef Ludger Reffgen: „Da die Anforderungen an ein kommunales Marketing unübersehbar steigen – wird es Zeit, über effiziente Formen der Zusammenarbeit primär mit der städtischen Wirtschaftsförderung nachzudenken und entsprechende Vereinbarungen und Organisationsstrukturen zu schaffen.“

»Es geht um den Erhalt einer lebendigen Stadt.«

Gefragt sei eine aufgabenübergreifende Zusammenarbeit mit dem Ziel, die Wechselwirkung von Attraktivität und Wirtschaftskraft der Stadt in einem kommunalen Marketing zu bündeln. Dazu gehöre ein professionelles Aufspüren und Ausschöpfen von Fördermitteln zur umfassenden, kooperativen Weiterentwicklung und Profilierung der Stadt genauso wie eine konzeptionell geförderte und gesteuerte Standort-Attraktivierung zur dauerhaften Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Einen Projekt-Schwerpunkt sieht die BA beispielsweise beim Aufbau einer digitalen Infrastruktur für eine funktionierende virtuelle/digitale Innenstadt zur Stärkung der Online-Präsenz.

Angesichts der in vielen Bereichen bereits existenziellen Krise des Einzelhandels und der prekären Wettbewerbssituation gegenüber dem Online-Handel müssten in Kooperation nachhaltige Strategien entwickelt werden, die darauf zielen, die Innenstadt dauerhaft attraktiv zu machen beziehungsweise zu erhalten. „Um den Bürgerinnen und Bürgern auch künftig ein gutes Einkaufserlebnis zu ermöglichen“, so Reffgen.

Durch langfristig angelegte Entwicklungskonzepte und deren konsequente Umsetzung sei auch den Geschäften und Gastronomiebetrieben in der Stadt auf Sicht mehr geholfen als durch Aktionismus und kurzfristige Instrumente mit Strohfeuer-Charakter, ist die BA überzeugt. Schließlich gehe es um den Erhalt einer lebendigen Stadt und der bedürfe einer intensiveren Verzahnung der Arbeit von Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner