„Die Stadt muss ihr Verhältnis zu dem renommierten Festival klären“
Für dringend klärungsbedürftig halten die Ratsfraktionen von Bürgeraktion und Grünen die Beziehung der Stadt zu ihren Jazztagen. Deshalb haben Ludger Reffgen und Anne Gronemeyer für ihre beiden Fraktionen im Kulturausschuss die Initiative ergriffen und dem Gremium einen gemeinsamen Antrag vorgelegt. Darin fordern sie mehr Engagement seitens der Stadt.
Kurz bevor Veranstaltungs-Organisator Peter Baumgärtner in der vergangenen Woche die 26. Ausgabe der Hildener Jazztage präsentierte, stand die Finanzierung des renommierten Festivals im Kulturausschuss auf der Tagesordnung. Die Verwaltung gab den Ausschussmitgliedern dort zur Kenntnis, was für jedermann im städtischen Haushalt ohnehin nachzulesen ist: Die Jazztage werden mit jährlich 15.000 Euro aus dem Stadtsäckel unterstützt.
Darüber hinaus sei die weitere Finanzierung aus Mitteln der städtischen Institutionen Sport- und Kulturstiftung und Stadtmarketing jedoch eingestellt worden. Von dort war die ursprüngliche Förderung in Höhe von je 15.000 Euro in den letzten Jahren zum Teil bereits leicht reduziert worden.
Initiative pro Jazztage
Wenn Zweidrittel der kommunalen Förderung von insgesamt 45.000 Euro wegbrechen, können nach Auffassung von Bürgeraktion und Grünen Politik und Verwaltung nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und so tun, als sei nichts passiert. In erster Linie sei jetzt der Rat gefragt, der klären müsse, ob er die Jazztage weiterhin wolle oder nicht.
„Deshalb haben wir im Kulturausschuss und zur weiteren Entscheidung im Rat ein Bekenntnis der Stadt zu den Hildener Jazztagen gefordert, verbunden mit dem Auftrag an die Verwaltung, als Veranstalter den Fortbestand des jährlichen Festivals sicherzustellen und seinen hohen Markenwert für die Stadt zu pflegen und zu erhalten“, schreiben Ludger Reffgen, Bürgeraktion und Anne Gronemeyer, Grüne in einer Pressemitteilung.
Die Zukunft des Festivals wackelt
Außerdem soll dem Bürgermeister aufgetragen werden, Wege für eine rechtskonforme städtische Förderung der Jazztage zu finden, die über den Haushaltsansatz von derzeit 15.000 Euro hinausgeht und die ausgefallenen Mittel von Stiftung und Stadtmarketing kompensiert. Ohne angemessene Beteiligung der Stadt stehe der Fortbestand des Festivals auf äußerst wackeligen Füßen.
Bürgeraktion und Grüne erinnern daran, dass die Hildener Jazztage 1996 auf Initiative der Stadt und mit Beteiligung des Rates ins Leben gerufen wurden. Nach inzwischen mehr als zweieinhalb Jahrzehnten habe das Festival weit über die Stadt hinaus erfolgreich Musikgeschichte geschrieben. In dieser Zeit habe Hilden aus der Veranstalterrolle sein Image als offene, kulturell vielfältige und tolerante Stadt aufpolieren können.
Deshalb sei es äußerst wichtig, den Markenwert der Jazztage zu schützen und bei der Finanzierung „am Prinzip der ‚Public private Partnership‘ festzuhalten – ein Zusammenwirken von Stadt, städtischen Institutionen und heimischer Wirtschaft, die sich wechselseitig konstruktiv ergänzen und unterstützen“.
Der Kulturausschuss mochte sich mit der Sache im Detail nicht unmittelbar befassen. Die Beratung des Antrags wurde auf die nächste Sitzung verschoben.
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