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Sechs Jahre mussten die Hildener darauf warten: Ab Juni soll es wie früher wieder möglich sein, nötigenfalls auch samstags einen Behördengang im Rathaus zu erledigen. Dann ist das Bürgerbüro wieder zwei Mal im Monat am Wochenende geöffnet.

Endlich, möchte man sagen. Was lange Zeit in Hilden wie in vielen anderen Städten als „normal“ galt, war 2017 unter der früheren SPD-Bürgermeisterin und ihrem Ersten Beigeordneten (CDU) kassiert worden. Beide hatten damals unter Hinweis auf die Organisationshoheit der Verwaltungschefin sogar damit gedroht, die unpopuläre Entscheidung notfalls ohne den Rat verfügen zu wollen. Aber bevor es so weit kam, hatte sich die „Große Koalition“ aus CDU und SPD doch in blinder Gefolgschaft geübt und vorbehaltlos zugestimmt.

Sehr zum Verdruss der BA. Seine Fraktion habe sich seinerzeit gegen die Pläne zu stemmen versucht, erinnert sich Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen. Gestützt auf Bürgerbefragungen in der Fußgängerzone und Erhebungen der Verwaltung, wonach die Besucher-Frequenz samstags und montags vormittags die höchsten Werte erzielt hatte, wollte der BA der Sinn dieses Modells nicht einleuchten.

Jetzt hat sich die CDU entschlossen, den damaligen Fehler zu korrigieren – auch, wenn sie sich nur sehr ungern an diesen  Zusammenhang erinnern lässt. Die Einsicht eröffnete im Hauptausschuss die Chance auf eine „Pro-Bürger“-Mehrheit.

SPD: „Samstags-Öffnungen überflüssig“

Anders die SPD, die als einzige Fraktion gerne an der bestehenden Regelung festgehalten hätte und sich gegen jegliche Änderung aussprach. Die Samstags-Öffnung des Bürgerbüros sei nicht erforderlich. In Zeiten von Homeoffice und Gleitzeit-Vereinbarungen sei heutzutage jeder in der Lage, auch während der Woche einen Termin im Bürgerbüro wahrzunehmen, so ihre Begründung. Dem hielt BA-Fraktionschef Ludger Reffgen entgegen, die meisten gewerblichen Arbeitnehmer, Handwerker oder Produktionsmitarbeiter könnten von flexiblen Arbeitszeiten nur träumen. Die SPD habe ein unrealistisches Bild von der Arbeitswelt.

Die Umstellung soll zum 1. Juni erfolgen und sieht eine einjährige Testphase vor. Zum Ausgleich nach den Samstags-Öffnungen soll das Bürgerbüro dann an den jeweils darauffolgenden Montagen nachmittags geschlossen bleiben. Auf Bitte der BA sagte Bürgermeister Claus Pommer zu, bevor die Testphase zu Ende geht, rechtzeitig von der Verwaltung einen Erfahrungsbericht vorzulegen. Damit die Politik frühzeitig während des laufenden Betriebs über die Fortsetzung entscheiden kann.

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