Nur an Wochenenden gilt weiter „Zu Hause bleiben!“
Die Busse der Linie 783 sollen künftig auch in den Abendstunden zwischen Haus Horst und Hilden-Gabelung verkehren. Die vom Stadtentwicklungsausschuss jetzt beschlossene Erweiterung des Fahrplans gilt jedoch nur wochentags. Für mehr gab es keine Mehrheit, sehr zum Bedauern der Bürgeraktion (BA).
Bewohner von Haus Horst, die bisher abends noch etwas vorhatten, oder wer einfach nur von dort nach der Arbeit nach Hause wollte, musste sich beeilen. Der letzte Bus fuhr um 19.30 Uhr. Damit soll bald Schluss sein. Ab Frühjahr soll die Linie 783 abends im 30-Minuten-Takt bis 21 Uhr das Ziel „Hilden-Gabelung“ ansteuern. „Damit ist wenigstens auch in den Abendstunden eine Verbindung gewährleistet“, freut sich BA-Fraktionschef Ludger Reffgen. „Leider aber nur an Wochentagen, also von montags bis freitags“, wie er mit Bedauern nachschiebt.
Diskriminierend: »An Wochenenden haben Bewohner und Personal noch keine Rechte auf Teilhabe«
An Wochenenden fährt der letzte Bus nämlich weiterhin schon nachmittags um 16:30 Uhr. Versuche, daran etwas zu ändern, blieben in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses erfolglos. Mit einem Antrag hatte die BA eindringliche Appelle des Behinderten- und des Senioren-Beirats zu unterstützen versucht. Deren Vertretungen hatten beide darauf hingewiesen, dass insbesondere viele Ältere und Menschen mit eingeschränkter Mobilität im Bereich Haus Horst und Dorotheenviertel nahe der Düsseldorfer Stadtgrenze wohnen, die auf den ÖPNV angewiesen seien. Mit der an Wochenenden bestehenden Fahrplan-Regelung beschneide die Stadt Hilden diesen Menschen das Recht auf Teilhabe am öffentlichen Leben.
Dem BA-Vorschlag, die Stadt solle schnellstens mit der Rheinbahn sprechen, um auch für samstags und sonntags zu einer verbesserten Regelung zu kommen, schlossen sich in der Abstimmung spontan viele Ausschussmitglieder an. Aber eben nicht alle. CDU und SPD stimmten dagegen. Und das war die Mehrheit. Auch der Baudezernent hatte unter Hinweis auf das in Arbeit befindliche Mobilitätskonzept zu vertrösten versucht. Warum dieses ausstehende Konzept aktuell einer bürgerfreundlichen Regelung an Wochenenden entgegensteht, von montags bis freitags jedoch nicht, blieb unbeantwortet.