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Die im Hauptausschuss zu treffende Entscheidung zur Zukunft des Abenteuerspielplatzes hat diese Woche in Hilden viel Staub aufgewirbelt. Das Thema und der damit einhergehende politische Streit hatte zahlreiche Eltern auf den Plan gerufen, zur Sitzung in die Stadthalle zu kommen und ihrer Verärgerung Luft zu machen.

 

Ein Kommentar von Ludger Reffgen

Wer vorgibt, etwas billiger leisten zu können, ohne dieses mit Zahlen zu belegen, macht sich gemeinhin verdächtig, nicht mit offenen Karten zu spielen. Wer darüber hinaus zu den Inhalten seines Vorhabens keine Aussage trifft, lässt vermuten, dass er die Katze im Sack verkaufen möchte. So geschehen diese Woche im Hauptausschuss bei der Diskussion um den Abenteuerspielplatz. Vor dem Hintergrund, dass das Defizit an OGS-Plätzen bei der Nachmittagsbetreuung von Kindern in Hilden eklatant ist, hat die ohnedies beliebte Einrichtung für viele Eltern quer durch die Stadt eine lebenswichtige Bedeutung bekommen, wäre ihre Schließung für so manche, bereits gebeutelte Familie ein Drama.

Larmoyant zu beklagen, dass die Bevölkerung kein Verständnis fürs Sparen aufbringen würde, wo doch Sparen, das Gebot der Stunde sei, ist zu wenig – wenn andererseits kein erkennbarer Versuch unternommen wird, Verständnis für die existenziellen Sorgen der Menschen zu entwickeln und sie an Überlegungen zu beteiligen, wie wir gemeinsam aus dem Schlamassel, genannt Haushaltsdefizit, herauskommen.

Grunderfordernis für jegliches Vertrauen ist Offenheit. Um herauszufinden und nachzuvollziehen, ob alle Lebensbereiche der Stadt gleichermaßen vom Sparen betroffen sind, müssen die Karten auf den Tisch. Dazu gehört auch eine Antwort auf die Frage, ob alle Möglichkeiten, die großen Einnahmeblöcke der Stadt zu verbessern, ausgeschöpft sind. Solange darüber keine Transparenz hergestellt ist und der Eindruck von „heiligen Kühen“ die Runde macht, werden die Menschen beim Sparen misstrauisch und unwillig reagieren. Noch ablehnender, als sie es lebensweltlich beim Maßhalten und Verzichten ohnehin schon tun.

Wann verstehen Verwaltung und Ratsmehrheit, dass die Bürgerinnen und Bürger durchaus für vernünftige Argumente zu haben sind, aber nicht getäuscht, sondern überzeugt und ernst genommen werden wollen?

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