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Dem Abenteuerspielplatz hat die Bürgeraktion (BA) einen Besuch abgestattet. Anlass waren die in den letzten Wochen in mehreren Ausschüssen diskutierten Vorschläge, der Einrichtung die städtischen Zuschüsse zu streichen. Daraufhin hatte der Fördervereinsvorstand die Ratsfraktionen zum Meinungsaustausch eingeladen. Einige kamen. Andere nicht.

 

Vertreter des Fördervereins und engagierte Eltern hätten ihm geschildert, dass ihnen zunächst mit dem Sinneswandel im Hauptausschuss ein Stein vom Herzen gefallen sei, berichtete Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen über Gespräche, die die BA bei eisiger Kälte am Rande eines Lagerfeuers vor Ort geführt habe.

 

Angesichts einer von der Verwaltung vorgelegten Streichliste und eines ins gleiche Horn stoßenden CDU-Antrags hatte der Hauptausschuss vergangene Woche nach hitziger Debatte eine Kehrtwende beschlossen: Dem Abenteuerspielplatz wurde zunächst bis Mitte kommenden Jahres, wenn ein neuer Träger bereitstehen soll, der Weiterbetrieb zugesichert.

Der BA sei dabei der langfristige Erhalt der erlebnispädagogischen Zielrichtung ein besonderes Anliegen, betonte Ludger Reffgen gegenüber seinen Gesprächspartnern. Mit den Schwerpunkten Umwelterziehung und Ökologie sei der Abenteuerspielplatz in der offenen Jugendarbeit in Hilden einzig. Diese qualifizierten Merkmale ließen sich nicht durch ein x-beliebiges naturnahes Spielgelände ersetzen.

Ein familienfreundliches Angebot für die ganze Stadt

In Anbetracht der gravierenden Unterversorgung in der Nachmittagsbetreuung von Schulkindern in Hilden erfreue sich ihre Einrichtung einer wachsenden Beliebtheit, die weit über den Norden der Stadt hinausgehe, gaben die Mitarbeiter und Vertreter des Fördervereins zu bedenken. Familien, die bei der Vergabe von OGS-Plätzen in Hilden nicht zum Zuge gekommen seien, suchten verstärkt nach einer Alternative, bei der ihre Kinder sich in einem geschützten Bereich ungezwungen und doch pädagogisch betreut, sicher aufhalten könnten. In der Stadt der kurzen Wege verstehe sich der Abenteuerspielplatz als familienfreundliches Angebot für das gesamte Stadtgebiet.

Enttäuscht zeigten sich die Ehrenamtler des Abenteuerspielplatzes vom Umgang mit Inklusion und Integration in Hilden, die trotz guter Potenziale in ihrer Einrichtung bei der Stadt vielfach im Keim stecken blieben und nach hoffnungsvollen Ansätzen versandeten.

Ungehörig, Kindern die Mitsprache zu verweigern.

Empört und zurückweisend äußerten sich die Elternvertreter zu von der CDU erhobenen Vorwürfen, ihre Kinder bei der Sitzung des Hauptausschusses zur Unterstützung ihrer Forderungen „instrumentalisiert“ zu haben. Nachdem das Kinderparlament mangels Führung in Hilden faktisch zum Erliegen gekommen sei, bliebe den Kindern gar keine andere Möglichkeit mehr, ihre Wünsche und Forderungen zu artikulieren. Umgekehrt bezeichneten es Mütter als ungehörig, ihren Kindern die Mitsprache zu verweigern. Zumal auf dem Abenteuerspielplatz genau das Gegenteil als pädagogisches Prinzip gelebt werde: Partizipation.

 


INFO

Was im Hauptausschuss einstimmig beschlossen wurde

Die Verwaltung wird beauftragt, kurzfristig, bis spätestens 30.06.2024, ein Konzept für den Weiterbetrieb des Abenteuerspielplatzes zu erarbeiten und einen potentiellen Träger zu suchen. Die Beratung des Konzepts soll in der Ratssitzung vor der Sommerpause am 26. Juni 2024 erfolgen. Der Rat beschließt, der Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte e.V. den städtischen Zuschuss für den übergangsweisen Weiterbetrieb des Abenteuerspielplatzes weiter zu gewähren. Über diese Mittel  kann nur durch Freigabe durch einen Treuhänder, der von der Stadtverwaltung zu stellen ist, verfügt werden. Im Konzept ist vorzusehen, dass unabhängig von der Frage der Trägerschaft das Angebot des Abenteuerspielplatzes mit der bisherigen pädagogischen Zielsetzung fortzuführen ist. Dazu sollen alle infrage kommenden Möglichkeiten der Förderung geprüft und ausgeschöpft werden.“


 

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