Was in diesen Tagen aus dem Rathaus über die Tagespresse an „neuen Nachrichten“ in Sachen Feuerwache serviert wird, mutet an wie kalter Kaffee. Denn außer der um zwei Jahre „fortgeschriebenen“ Fertigstellung des Erweiterungsbaus – die neue Wache soll jetzt „frühestens 2026 fertig“ werden – haben die veröffentlichten Nachrichten keinen Neuigkeitswert. Alles, was jetzt über das Bauvorhaben berichtet wird, war schon Gegenstand einer Machbarkeitsstudie. Und die lag bereits Ende 2020 vor.
Stillstand seit zwei Jahren
Im Ergebnis – und das ist die Nachricht des Tages – steht das Projekt seit zwei Jahren still. Das gibt Zweifeln an der Dringlichkeit, die bei der BA von vornherein bestanden, neue Nahrung. Zum Jahreswechsel 2018/19 hatte die Verwaltung mit der damals faustdicken Überraschung aufgewartet, der kaum richtig abgewickelte Neubau sei den personellen Aufstockungen der Wehr nicht mehrgewachsen und platze aus allen Nähten. BA Fraktionschef Ludger Reffgen: „Das einzige, was uns an der Angelegenheit bis heute dringend zu sein scheint, ist seine Erläuterungsbedürftigkeit.“ Fragen, warum bei der ersten Erweiterung offenbar Null Reserven eingeplant wurden, oder, wie vorausschauend die erste Erweiterungs-Planung angelegt war, sind bis heute unbeantwortet.
Als gerade mal sieben Jahre zuvor der Neu- und Umbau fertig wurde, hatte man noch die großzügige Architektur als ein Pfund gesehen, mit dem man „bei der Nachwuchsgewinnung künftig werde wuchern können“. Die damals suggerierte Weitsicht erwies sich nur wenige Jahre später, glaubte man den Erläuterungen, als Trugschluss. Jetzt hat das vor vier Jahren so eilig gemachte, trotz Baukosten-Steigerung noch immer mit acht Millionen Euro kalkulierte Erweiterungs-Projekt noch bis mindestens 2026 Zeit. Mit Kenner-Blick auf die neuerlichen Vergrößerungspläne der Wache gab ein Insider und alter Fahrensmann der Feuerwehr der BA bereits damals den wohlmeinenden Rat: „Bleiben Sie kritisch!“ Dem ist wohl auch heute nichts hinzuzufügen.