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Ein in Hilden ansässiger Experte für Garten- und Landschafts-Gestaltung hat sein im Norden der Stadt gelegenes, einige Tausend Quadratmeter großes Areal weit über die städtischen Grenzen hinaus zum Mekka der Gartenfreunde werden lassen. Wer indes glaubt, davon habe sich auch etwas auf das öffentliche Grün der Stadt übertragen, wird enttäuscht, meint BA-Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen.

 

Dass die Stadt Hilden ihre Bürger und Gäste in Sachen Gartenkunst nicht gerade verwöhnt, erschließt sich jedem, der durch die Stadt streift.

Obschon das ramponierte Stadtbild, seit Bürgermeister Pommer im Rathaus Verantwortung trägt, mit einfachen Mitteln etwas aufpoliert wurde – von einer interessanten Gestaltung ihrer Grünflächen ist die Stadt weiter beträchtlich entfernt. Daran ändern auch vermeintliche Erfolgsmeldungen wie „4000 Pflanzen gesetzt – Hilden blüht auf“, wie sie im vergangenen Jahr aus dem Rathaus verbreitet wurden, nicht viel. Denn erstens ersetzt Masse bekanntlich noch keine Klasse. Und im Übrigen wird mit dieser Vorgehensweise ein Gestaltungsmuster aus längst vergangener Wirtschaftswunderzeit bedient, als man noch glaubte, endlich den Überfluss auch optisch dokumentieren zu müssen. Ein Erscheinungsbild, das sich geschmacklich längst überlebt hat.

Schön bunt? – Spießig und passé

Obgleich sich über Geschmack trefflich streiten lässt – ein Vergleich mit moderner Gestaltung öffentlicher Grünflächen in vielen anderen Städten lässt Hilden ziemlich alt aussehen. Auch die Variante „schön bunt“ ist einfach passé und reicht heute in der öffentlichen Gartenkunst nicht mehr, um eine Stadt, egal welcher Größe, wettbewerbsfähig und auf der Höhe der Zeit erscheinen zu lassen. Da rangieren naturnahe Gestaltungen mit Gräsern und Stauden auf der Beliebtheitsskala der Menschen viel weiter oben, auch und gerade in Zeiten des Klimawandels und der Trockenheit und nicht zuletzt unter dem Gesichtspunkt der Pflegeleichtigkeit. Ein in Hilden ansässiger, renommierter Experte für Garten- und Landschaftsgestaltung hätte da sicher einige Ideen parat.

Einem absoluten Armutszeugnis kommt indes der Versuch aus dem Rathaus gleich, die Verantwortung für das dürftige Grün in der Innenstadt der Stadtmarketing-Organisation zuzuschreiben. Zwar versucht Stadtmarketing auf eigene Initiative seit langer Zeit, mit Blumenampeln – zwischenzeitlich gelegentlich auch mit eher spießig anmutenden Rabatten – die Fußgängerzone temporär etwas aufzupeppen. An dieser, inzwischen allerdings reichlich in die Jahre gekommenen Idee wird mangels sonstiger zündender Einfälle auch weiter krampfhaft festgehalten. Mit der jetzigen Schuldzuweisung für Unzulänglichkeiten am Erscheinungsbild in Richtung Stadtmarketing untermauern das Grünflächenamt und seine Dezernatsleitung jedoch nichts anderes, als ihre Ideenlosigkeit in punkto einer ansprechenden Grüngestaltung zur Aufwertung der Stadt zur Schau zu stellen. Schade.

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