„Da werden viele Hildener Kunden enttäuscht sein“, schätzt BA-Fraktionschef Ludger Reffgen: Die Mode-Kette Esprit gibt ihren Store in der Mittelstraße auf. Nach einer Mitteilung des Unternehmens, die der Bürgeraktion (BA) vorliegt, ist das Ende der Hildener Filiale beschlossene Sache. Die Schließung wird derzeit mit einer Rabatt-Aktion vorbereitet.
Bereits Anfang des Monats hatte der Fashion-Konzern wissen lassen, dass die Schließung von etwa 50 Filialen in Deutschland geplant sei und kurz bevorstehe. Das bedeute das Ende für rund die Hälfte seiner Geschäfte in der Bundesrepublik. Damit verbunden sei ein beträchtlicher Personalabbau. Zur Begründung war die durch Corona forcierte wirtschaftliche Schieflage des Unternehmens genannt worden.
Mit dem Rückzug von Esprit aus Hilden, gehe der Fußgängerzone in 1A-Lage ein wichtiger Kundenmagnet verloren, so Reffgen, bei der BA unter anderem für Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketing-Angelegenheiten zuständig. Das Unternehmen der gehobenen Textilbranche erfreute sich bei den Hildenern großer Beliebtheit.
BA: „Ein Sargnagel für die Innenstadt“
Das Fashion-Unternehmen hatte vor einigen Jahren die zwischen Mittelstraße und Bismarckstraße gelegenen Geschäftsräume am früheren Standort der alten Sparkasse übernommen und damit laut BA „die Vitalität des Hildener Einzelhandels an markanter Stelle stabilisiert“.
Die Geschäftsaufgabe lasse nichts Gutes für die Innenstadt befürchten, so der BA-Fraktionsvorsitzende. Eine adäquate Nachfolge zu finden, dürfte nicht einfach werden – gerade, weil es der Modebranche allgemein schlecht gehe. „Wir müssen aufpassen, dass die entstehende Lücke nicht zum Sargnagel für die Innenstadt wird.“ Reffgen hatte noch kürzlich gelegentlich einer Rede davor gewarnt, den Wandel vom stationären Handel zum Internethandel zu unterschätzen und eine Taskforce Innenstadt gefordert, „um die Probleme heute anzugehen, damit wir nicht morgen überrascht werden.“