Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing müsse dringend verbessert werden. Damit reagiert die Bürgeraktion auf die jüngst vom lokalen Online-Nachrichtenmagazin ”anzeiger24“ geübte Kritik an der Stadtmarketing GmbH.
Die Geschäftsführung der Stadtmarketing-Gesellschaft hatte für das Jahr 2022 selbstzufrieden Bilanz gezogen. Statt mit neuen Ideen oder Projekten aufzuwarten, halte Stadtmarketing mit einer Reihe von Aktivitäten an alten Zöpfen fest, die sich im Laufe der Jahre „überholt“ hätten, hatte darauf hin „anzeiger24“ offen kritisiert. Noch vor wenigen Wochen hatte sich die Geschäftsführung mit ihrem Verhalten massiver Kritik ausgesetzt, nachdem bekannt geworden war, Stadtmarketing habe dem Verzicht auf die öffentliche Nutzung der Parkplätze am Finanzamt zugestimmt. Der Parkplatz stand darauf hin abends und an Wochenenden für die Öffentlichkeit nicht mehr zur Verfügung.
Ralf Peter Beier, wirtschaftspolitischer Sprecher der BA-Fraktion, verweist in diesem Zusammenhang auf eine Initiative, die die Bürgeraktion bereits im vergangenen Jahr im Ausschuss für Wirtschaftsförderung angestoßen hat. Nicht erst, seit im Zuge der Haushaltskonsolidierung der jährliche Etat von Stadtmarketing um 50.000 Euro gekürzt wurde und dadurch auch personelle Konsequenzen nicht ausgeblieben seien, gebe es gute Gründe, die Kooperation mit der städtischen Wirtschaftsförderung neu zu strukturieren und zu verbessern.
Inhaltliche Überschneidungen, so Beier habe es zwischen Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung hinsichtlich der Erfordernisse, den Wirtschaftsstandort Hilden weiter zu entwickeln und zeitgemäß anzupassen eigentlich schon immer gegeben. Jedoch habe die Kürzung des Stadtmarketing-Budgets um immerhin ein Fünftel das Team der Wirtschaftsförderung im Rathaus noch verstärkt in die Mitverantwortung gerückt, eine tragende Rolle im Aufgabenspektrum des Stadtmarketings zu übernehmen.
»Es geht darum, auch künftig in Hilden ein gutes Einkaufserlebnis in einem attraktiven Umfeld zu ermöglichen.«
Die Aufgabenstellung und Erwartung an Stadtmarketing sei durch eine sich ständig verschärfende Wettbewerbssituation zwischen den Städten, im Umbruch befindliche Innenstädte und ein sich rasant veränderndes Konsumverhalten der Bürgerinnen und Bürger gekennzeichnet. Das mache das Arbeitspensum eher komplexer, denn einfacher. BA-Fraktionschef Ludger Reffgen: „Da die Anforderungen an ein kommunales Marketing unübersehbar steigen – wird es höchste Zeit, über effizientere Formen der Zusammenarbeit primär mit der städtischen Wirtschaftsförderung nachzudenken und entsprechende Vereinbarungen und Organisationsstrukturen zu schaffen.“
Angesichts der in vielen Bereichen bereits existenziellen Krise des Einzelhandels und der prekären Wettbewerbssituation gegenüber dem Online-Handel ist man bei der BA davon überzeugt, dass es darauf ankomme, in Kooperation nachhaltige Strategien zu entwickeln, die darauf zielen, die Innenstadt dauerhaft attraktiv zu machen beziehungsweise zu erhalten. „Um den Bürgerinnen und Bürgern auch künftig in Hilden ein gutes Einkaufserlebnis in einem attraktiven Umfeld zu ermöglichen.“