27. Ausgabe mit ausverkauftem Konzert eröffnet.

Mit einem Streifzug durch die Werke des japanischen Schriftstellers Haruki Murakami wartete das Sebastian-Gahler-Quartett am Abend vor ausverkauftem Haus im Kunstraum des Gewerbepark-Süd zum Eröffnungskonzert der 27. Hildener Jazztage auf.

Bei den überwiegend aus Eigenkompositionen präsentierten Stücken bewies der renommierte Düsseldorfer Pianist Sebastian Gahler, dass er in der Schulzeit offenbar nicht nur einem guten Musiklehrer begegnet ist, sondern ihm auch das Fach Deutsch wohl eine ausgeprägte Neigung zur Literatur vermittelt haben muss. Garniert und angereichert mit Textpassagen nahm er das Publikum kurzweilig mit auf eine Reise durch die Romanwelt des Japaners, die er melodisch und rhythmisch nachvollziehbar gemeinsam mit seinen Kollegen Denis Gäbel am Saxofon, Nico Brandenburg am Bass und Ralf Gessler am Schlagzeug in Musik transferierte. Die Zuhörer dankten mit viel Szenenapplaus und ließen das Quartett nicht ohne Zugabe von der Bühne.

Zuvor hatte Bürgermeister Claus Pommer die Jazztage eröffnet, nicht ohne auf die von der Stadt und ihren politischen Gremien verursachte prekäre finanzielle Lage und den damit ausgelösten Überlebenskampf des Traditions-Festivals einzugehen. Pommer betonte, die Jazztage hätten weiterhin einen festen Platz im städtischen Veranstaltungskalender – was den ein oder anderen Zuhörer darüber sinnieren ließ, ob das auch für den städtischen Haushalt und den dort als verbliebener Teil verankerten Zuschuss gelte.

Besonders herzlich und langanhaltend applaudierten die Jazz-Fans, als Pommer dem künstlerischen Leiter und Organisator der Jazztage, Peter Baumgärtner, für sein Engagement und Durchhaltevermögen dankte. Dem stand den ganzen Abend über ein zufriedenes Lächeln im Gesicht. Kein Wunder, denn der überwältigende Zuspruch eines begeisterten Publikums ließ ihn entspannt durchatmen, in der Vorfreude auf elf weitere hochkarätige Konzerte im Rahmen des diesjährigen Festivals.