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Kommunalwahl: Alle bisherigen Ratsfraktionen profitieren von Überhangmandaten

By 28. September 2020Analyse

Die Würfel sind gefallen. Nachdem am Wochenende die noch ausstehende Nachwahl im Hildener Süden stattgefunden hat, stehen jetzt die Endergebnisse der Kommunalwahl 2020 fest. Damit ist auch klar, wie sich der neue Stadtrat zusammensetzt. Großartige Überraschungen hat es dabei nicht mehr gegeben, hatte sich doch bereits vor zwei Wochen zum eigentlichen Wahltermin vieles abgezeichnet.

Die CDU profitiert von der signifikanten Schwäche der SPD und holt, von einer Ausnahme abgesehen, alle Wahlkreise. Der Stimmenanteil der Christdemokraten bleibt gegenüber der Wahl in 2014 bei unverändert 33 Prozent. Ihren Zuwachs von acht Sitzen im Rat verdankt die CDU folglich ausnahmslos dem schlechten Abschneiden der SPD und den daraus resultierenden Direktmandaten sowie einem zusätzlichen Überhangmandat.

Die SPD stürzt dramatisch ab auf 23 Prozent und verliert mit rund 13 Prozent mehr als ein Drittel ihrer noch vor sechs Jahren gewonnenen Zustimmung. Das müsste sie eigentlich gegenüber der ablaufenden Wahlperiode sechs Mandate im Rat kosten. Tatsächlich bleibt dieser Verlust und das natürliche Maß von zehn Sitzen jedoch nur theoretisch. Überhangmandate bringen der SPD einen Segen von fünf Sitzen zusätzlich. Damit sind ihre Verluste zumindest optisch annähernd ausgeglichen.

Die Grünen können ihr Ergebnis von 2014 mehr als verdoppeln und sind die einzigen, die sich über echte Zuwächse freuen können. Aber nicht nur die von ihnen erzielten 20 Prozent sorgen für ein Mehr an fünf Ratssitzen. Auch die Grünen profitieren von weiteren vier Ausgleichsmandaten und kommen insgesamt auf 13 Sitze.

Die FDP tritt mit ihrem Ergebnis weitestgehend auf der Stelle, kann sich aber mit einem Überhangmandat verbessern.

Bei Nachwahl macht BA Stimmen gut

Für die Bürgeraktion endet die Wahl mit einem Verlust von einem Prozentpunkt. Zwar konnte die Nachwahl im Bereich Karnap/Oerkhaus mit dem erfreulichen Ergebnis von über zwölf Prozent das Gesamtresultat noch etwas verbessern. Dennoch bleibt unter dem Strich ein Delta von 200 Wählerstimmen, die in der BA-Fraktion durch ein Ausgleichsmandat kompensiert werden.

Deutlich Federn lassen musste die Allianz, die gegenüber 2014 zwei Mandate einbüßte und damit den Fraktionsstatus zu verlieren drohte. Dieses Schicksal wird nur durch ein Überhangmandat abgewendet.

Für AfD und Linke lassen sich die Ergebnisse mit dem früheren Zahlen nicht vergleichen. Im Gegensatz zu den Linken erreicht die AfD wieder Fraktionsstärke und heimst darüber hinaus noch ein Ausgleichsmandat ein.

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