Ein beträchtliches Echo in den sozialen Medien hat die BA vergangene Woche mit ihrem Bericht über die viel zu schmalen Gehwege auf der Straße Am Kronengarten ausgelöst. Die Verkehrssituation in der sogenannten Fachmarktmeile, die eindeutig zu Lasten der Fußgänger geht, stößt offenbar auf großes Unbehagen bei der Bevölkerung. Aber nicht nur, dass aus den Beiträgen pure Unzufriedenheit spricht . Viele machen auch mit konkreten Vorschlägen deutlich, wie aus ihrer Sicht die Gefahren reduziert werden könnten, zum Beispiel mit einer Einbahn-Regelung.
Auf den ersten Blick ein naheliegender Vorschlag. Damit würde jedoch ein Teil der Verkehrsbelastung auf andere Straßen übertragen, beispielsweise auf die Heiligenstraße. Die sollte aber – so zumindest der Plan – nach Anschluss an den noch nicht ganz fertiggestellten neuen Regenwasserkanal auf der Kirchhofstraße eher weniger Verkehr bekommen als mehr und zur Fahrradstraße werden.
Ähnliches gilt für die Kolpingstraße, für die sich die BA noch kürzlich nach Straßenerneuerungsplänen erkundigt hatte, weil die Deckschicht aktuell wie ein Schlagloch-Flickenteppich ausschaut. Einer solchen Erneuerung räumt das städtische Tiefbauamt jedoch keine Chancen ein, da eine neue Deckschicht wegen des uralten Straßenaufbaus und des Kopfsteinpflasters nicht in Frage komme und für einen großzügigen Straßenausbau das Geld fehle.
Damit sieht es so aus, als bleibe die Situation am Kronengarten verkorkst. Zwar sollen in Kürze zusätzliche Piktogramme aufgemalt werden, die die Autofahrer erinnern sollen, auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer Rücksicht zu nehmen. Aber, ob das wirklich hilft? Da sind Zweifel erlaubt.
Solange sich an der Profilbreite der alten Ladestraße auch 50 Jahre später trotz eines neuen Straßenausbaus nichts ändert, bleibt der Zustand wohl chaotisch. Schuld daran tragen viele unzulängliche Baugenehmigungen aus der Vergangenheit, die es ermöglichten, bis hart an die Gehwegkante zu bauen. Dieses Verwaltungshandeln, das die BA vor Jahren bei Vorlage der Ausbaupläne rügte, erweist sich heute als folgenschwerer Planungsfehler, den die damals Verantwortlichen ihrer Nachwelt zurückließen. Und – der wohl auch noch einigen Genrationen erhalten bleibt. Aber was fast noch schlimmer ist: Ungeachtet der Folgen bestimmt der Fehler auch heute noch vielerorts und immer wieder die amtliche Genehmigungsgrundlage von Bauprojekten in Hilden. Zum Schaden der Stadtentwicklung und sehr zum Schaden der Menschen.