Zu den Äußerungen des CDU-Vorsitzenden Merz – Asylbewerber „sitzen beim Arzt und lassen sich die Zähne neu machen, und die deutschen Bürger nebendran kriegen keine Termine“ – hagelt es öffentlich Kritik. Die Sprüche auf Stammtisch-Niveau stehen im krassen Gegensatz zum praktischen Erleben des Flüchtlings-Alltags in Hilden. Genauso wie zur zahnärztlichen Versorgung von Migranten. Den Widerspruch zur Lebensrealität und – nicht minder – die dem friedlichen Zusammenleben in unserer Stadt zuwiderlaufende Stimmungsmache möchten wir nicht unkommentiert lassen.
Friedrich Merz kann es offenbar nicht lassen, dass Zündeln am rechten Wählerrand. Erst vor wenigen Wochen outete er sich mit einem Geständnis zur Zusammenarbeit mit der AfD auf örtlicher Ebene. Um sogleich seine klare Position mit dem Hinweis zu relativieren, wohl missverstanden worden zu sein. Jetzt also der Versuch, ungeachtet des Wahrheitsgehalts auf dem Rücken von Migranten üble Stimmungsmache zu betreiben und die Menschen gegen Flüchtlinge aufzuwiegeln. Auch in diesem Fall ist ihm der Applaus von Rechts vermutlich gewiss.
Ob es um mit Mobbing-Sprüchen gedemütigte Menschen in Berlin-Kreuzberg geht, um hofierte AfDler oder um unanständige Stimmungsmache gegen Migranten – die CDU muss aufpassen, dass sie sich mit diesem Vorsitzenden beim Heiße-Kartoffeln-aus-dem-Feuer-holen nicht Mal um Mal die Finger verbrennt. Denn eins sollte klar sein: Wer sich nicht eindeutig distanziert, dem darf getrost unterstellt werden, dass er den auf Hass gegen Migranten getrimmten Äußerungen des Friedrich Merz und seiner unverkennbaren Lust auf Rechts zustimmt. Mitgefangen, mitgehangen.