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Während das Land seine Förderung für die Nachmittagsbetreuung von Grundschülern ausweitet, glaubt die Stadt künftig zwischen 300 und 600 Tausend Euro bei den verschiedenen Angeboten der Offenen Ganztagsschule einsparen zu können. Das zumindest ist aus Sicht der Bürgeraktion (BA) die Quintessenz aus der letzten Ratssitzung.

Zwar beabsichtige die Stadt, das Angebot im neuen Schuljahr von 1730 auf 1800 Plätze (plus 4 Prozent) zu erhöhen, schränke aber gleichzeitig die Ausgaben deutlich ein. Unter anderem durch einen reduzierten Personalaufwand aufgrund flexibilisierter Betreuungszeiten. In einem Atemzug werde eine Anhebung der Elternbeiträge in Aussicht gestellt.

Nicht durchsetzen konnte sich die Bürgeraktion (BA) mit ihrer Forderung, das dem Ratsbeschluss zugrunde liegende Konzept an dem Ziel „optimale Betreuung“ zu orientieren, das alle anderen Fraktionen in den vorbereitenden Beratungen zugunsten des Ziels „Einsparungen“ abgelehnt hatten.

Die BA bedauere dies nach Auskunft der schul- und jugendpolitischen Fraktionssprecher, Doris Spielmann-Locks und Ulrich Siedentop. Umso mehr, als gleichzeitig das Land NRW nach Angaben der CDU-Landtagsfraktion stolz darauf verweise, seit 2017 seine Ausgaben für den Offenen Ganztag um 32 Prozent erhöht zu haben, in Hilden von dieser Finanzspritze aber offenbar leider nichts ankomme.

Die Widersprüche der Christdemokraten

Begründet würden die Mehrausgaben im Landesetat unter anderem mit der „Verbesserung der Qualität“ des Angebots – ein Ziel, das die BA auch gerne in Hilden verfolgt hätte, jedoch am Votum der anderen Fraktionen, auch der hiesigen CDU, scheiterte. Aber auch quantitativ bleibe Hilden hinter der Landesentwicklung zurück: Allein im Schuljahr 2021/22 solle das Platzangebot landesweit um 7,5 Prozent steigen.

Übereinstimmung mit der CDU geführten Landesregierung sehen Spielmann-Locks und Siedentop beim Bedarf, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern zu müssen: Nach dem kürzlich im Stadtrat vorgelegten Familenbericht haben 46 Prozent der Hildener Familien Probleme, beides unter einen Hut zu bringen. Bei den Alleinerziehenden ist es sogar mehr als jedes zweite Elternteil, wie eine Befragung ergeben hat. „Da hätten wir im Rat von der örtlichen CDU Unterstützung bei der Zielsetzung ‚optimale Betreuung zur Verbesserung der Qualität‘ erwartet“, so die beiden BA-Sprecher. Was im Düsseldorfer Landtag bei den Christdemokraten Beifall finde, müsse doch auch im Hildener Stadtrat von der CDU gutgeheißen werden.

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