Die Erneuerung der Itterbrücke sei unaufschiebbar, hatte es vor vier Wochen geheißen. Und um keine Gefährdung zu riskieren, solle bis zum Baubeginn nur noch Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen das Befahren erlaubt werden.
Die Itterbrücke an der Schwanenstraße soll erneuert werden. Zwar hat die Stadt eigentlich kein Geld für teure Investitionen, aber der Zustand der Brücke lasse keinen weiteren Aufschub zu, hieß es vor vier Wochen im Stadtentwicklungsausschuss. Deshalb hielt es der Ausschuss für unausweichlich, in den sauren Apfel zu beißen und die Stadtverwaltung zu beauftragen, das Verfahren zur Erneuerung der Brücke fortzusetzen. Kosten: Mindestens sechs Millionen Euro – zuzüglich Teuerung, die noch nicht beziffert werden kann.
Zuvor waren Anlieger mit einer groß angelegten Unterschriftenaktion gegen eine aus Sicherheitsgründen erwogene Abpollerung der Brücke Sturm gelaufen. Aus Gründen der Dringlichkeit und um mögliche Gefahren abzuwenden hielt es der Ausschuss auf Empfehlung der Verwaltung stattdessen jedoch für notwendig, als vorläufige Sofortmaßnahme bis zu den Bauarbeiten, mit denen frühestens 2028 zu rechnen ist, die Brücke für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen zu sperren.
Ganz so dringlich und gefährlich scheint die Lage der Brücke indes noch nicht zu sein. Dieser Eindruck drängt sich zumindest auf, nachdem vier Wochen nach dem Beschluss der Politiker sich Verkehrsteilnehmern in der Schwanenstraße ein unverändertes Bild bietet: Die Brücke ist nach wie vor für Fahrzeuge bis 12 Tonnen befahrbar. Das lässt die BA fragen: Reichen vier Wochen nicht aus, um ein Verkehrsschild auszutauschen? Oder ist am langen Ende die Brücke doch noch nicht so schlecht wie angenommen und eine unterstellte Gefährdung eher unbedeutend?
Für die BA hatte bereits Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen im Stadtentwicklungsausschuss als einziger Bedenken „zur angeblich unaufschiebbaren Brückenerneuerung“ geäußert, war dazu jedoch von der Ausschussmehrheit überstimmt worden.