Als der Bürgermeister in Sachen „Solarpark auf den Feldern der Karnap“ kurz nach den Sommerferien versprach, mit den Bürgern vor einer Entscheidung reden zu wollen, werteten das viele als bürgerfreundlichen Akt. Was davon übrig geblieben ist, und welchen Bedeutungswandel dabei das Wort „Dialog“ erfährt.
Vor Ort, angesichts des Protestes vieler Bürger, hatte sich das Ende August noch ganz anders angehört. Bürgermeister Pommer hatte gegenüber den aufgebrachten Zuhörern auf freiem Feld in der Karnap „Fehler“ eingeräumt. Was die ursprüngliche Absicht anging, den Stadtwerken hinter verschlossenen Türen die erforderlichen Flächen in Karnap-West zur Errichtung eines Solarparks zukommen zu lassen, hatte er sich einsichtig gegeben und versprochen, eine öffentliche Diskussionsveranstaltung mit den Bürgern durchzuführen. Von einem Bürger-Dialog war in seinem Presse-Statement die Rede.
Die Bürgeraktion hatte daraufhin im Rat den Antrag auf Einberufung einer Einwohnerversammlung gestellt – um den Bürgermeister beim Wort zu nehmen und ihm Gelegenheit zu geben, der von der Gemeindeordnung in solchen Fällen vorgeschriebenen Unterrichtungspflicht der Bürgerinnen und Bürger nachzukommen. Der Bürgermeister hatte darauf im Stadtrat ziemlich ungehalten reagiert und die streng an der Gemeindeordnung ausgerichtete BA-Forderung als Schaufenster-Antrag bezeichnet und vom Tisch gewischt.
Was der Bürgermeister seinerseits ins „Schaufenster“ stellt: Eine Experten-Diskussion, die diese Woche Donnerstag, 10. Oktober, um 18 Uhr in der Aula des Helmholtz-Gymnasiums über die Bühne gehen soll. Bei der Podiumsdiskussion „werden Expert*innen aus verschiedenen Interessengruppen zu Wort kommen“, heißt es dazu in der offiziellen Verlautbarung aus dem Rathaus. Eine weitere Veranstaltung soll Anfang November unter Federführung der Stadtwerke stattfinden.
Engagierte Bürger haben darauf mit einer Online-Petition reagiert, die als Antwort auf die schon wieder auf dem Rückzug befindliche Demokratie gewertet werden kann. Die Petition richtet sich an alle, die die offene, unbebaute Landschaft in Karnap-West erhalten wollen. „Stoppen Sie das Freiflächen-PV-Projekt in Hilden und erhalten Sie Karnap West!”, lautet die unmissverständliche Forderung der Initiatoren.
Hier gehts zur Online-Petition
Wer sich an der Online-Petition „Stoppen Sie das Freiflächen-PV-Projekt in Hilden und erhalten Sie Karnap West!“ beteiligen möchte, kommt über diesen Link zum Ziel: https://chng.it/XQ9dxp7npk