Die Stadt schreibt aktuell Millionen-Defizite. Was erwartet uns Bürger im kommenden Jahr? Gehen in Hilden im wahrsten Sinne des Wortes die Lichter aus? Die guten Jahre sind vorbei. Da ist guter Rat teuer. Buchstäblich. Aber das wollen oder können viele nicht verstehen. Armes Hilden!
Die Lage ist duster. Steuerausfälle, die Auswirkungen der Inflation, explodierende Personalkosten und zu großen Teilen geplünderte Rücklagen bestimmen das Bild. Hinzu eine Mentalität, die es nicht gewohnt ist, jeden Euro zweimal herumzudrehen, beispielsweise bevor man teure Leistungen von außerhalb einkauft.
Die Liste der Grausamkeiten, die der Bürgermeister, sein Kämmerer und der Finanzdezernent dem Rat zur Abstimmung vorgelegt haben, lässt einem das Lachen vergehen. Gestrichene Kulturveranstaltungen in der Größenordnung von 160.000 Euro, denen zum Beispiel die Theaterreihe A und B zum Opfer fallen soll, Kürzungen für Kinder und Jugendliche im Bereich von Ferienmaßnahmen und Jugendkultur in Höhe von 80.000 Euro, darunter der De-facto-Wegfall des Spielmobils, Streichung der Förderung junger Musiker im Haus Golla, Wegfall der Zuschüsse für die Hildener Jazztage und die Blue-Monday-Jazzreihe, Einstellung der Buslinie 783 ab Gabelung in Richtung Ohligs, Wegfall des Rats-TVs, Kürzungen bei der Brauchtumsförderung – die Liste macht deutlich, dass es vor allem Kultur und Bildung treffen soll.
Darüberhinaus reihenweise Steuer- und Gebührenerhöhungen. Die starke Kultur-und Bildungslastigkeit des Streichkonzerts sieht die Bürgeraktion unterdessen überaus kritisch. Die BA werde versuchen, einen Kompromiss auszuloten, mit dem die Belastung für die Bürger im Zaum gehalten werden und dennoch die Voraussetzungen für einen genehmigungsfähigen städtischen Haushalt erfüllt werden, so die Ratsfraktion in einem Statement.