Tut die Stadt zu wenig, um der „Vermüllung“ in Grünzonen und Parkanlagen Herr zu werden? Die Verschmutzung mit Lebensmittel-Verpackungsabfällen dort, wo eigentlich Erholung möglich sein sollte, ist für viele Menschen besonders ärgerlich. Die Stadt müsse dagegen einschreiten, so eine häufig zu hörende Forderung.
Wer an Wochenenden durch Hilden gehe, könne zu der Überzeugung kommen, der Müll habe die Stadt fest im Griff. Mit solchen Eindrücken hatten sich Bürger an die Bürgeraktion (BA) gewandt und darauf hingewiesen, allwöchentlich würden sich in den Parks und Grünbereichen nahe der Innenstadt die gleichen unschönen Bilder präsentieren: überquellende Papierkörbe, deren Umfeld sich zu richtigen Müllsammelstellen entwickle.
Tatsächlich begünstige die wärmere Jahreszeit den Wunsch vieler Menschen, das schöne Wetter in den Grünanlagen zu genießen. Hinzu komme, dass die pandemiebedingt starken Einschränkungen der Gastronomie dazu geführt hätten, die Liebe zur Fastfood in der Verbrauchergunst noch einmal zu steigern und zum Verzehr von Speisen und Getränken vorzugsweise die Sitzgelegenheiten in öffentlichen Parkanlagen zu nutzen. Dies lasse als Folge das Verpackungsmüll-Aufkommen in den Grünanlagen erheblich wachsen, stellt die Bürgeraktion zur Lage fest, so dass im Ergebnis vor allem an Wochenenden die dortigen Abfallbehälter regelmäßig überliefen. Was dann nicht mehr in die Müllgefäße passe – weil sie einfach voll seien, oder sie sich mit ihren kleinen Öffnungen für größeren Verpackungsmüll wie Pizza-Kartons etc. eh als ungeeignet erwiesen hätten – werde unmittelbar neben den Abfalleimern abgelegt.
„Die Sauberkeit einer Stadt ist das Spiegelbild des Verhaltens ihrer Einwohner.“ Ludger Reffgen
„Viele öffentliche Müllgefäße sind einfach nicht auf dieses geänderte Konsum- und Freizeitverhalten ausgelegt“, so BA-Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen, der die Situation zum Anlass genommen hat, im Rathaus mit einer Anfrage vorstellig zu werden. Darin schlägt er vor, wie bereits seit einiger Zeit in der Mitttelstraße, auch an einigen anderen neuralgischen Stellen die öffentlichen Abfallbehälter intensiver zu leeren. Reffgen nennt in diesem Zusammenhang vor allem die Grünanlagen in Innenstadtnähe – wie Stadtpark, Roter Weg usw. Im Übrigen regt er an, an besonders stark frequentierten Stellen die Müllgefäße gegen größere Abfalleimer auszutauschen.
Mit der unschönen Entwicklung stehe Hilden keineswegs allein. Um ein ramponiertes Stadtbild zu verhindern, seien bereits einige Städte dazu übergegangen, die Leerungsintervalle ihrer Stadtreinigung und das Behältervolumen darauf abzustimmen. „Mit positiven Erfahrungen“, die eine Nachahmung empfehlen ließen. Reffgen sieht die Besucher öffentlicher Grünanlagen jedoch auch in der Pflicht und appelliert an ihre Verantwortung, sensibel mit der Abfallentsorgung umzugehen. „Die Sauberkeit einer Stadt ist das Spiegelbild des Verhaltens ihrer Einwohner“, so der Fraktionsvorsitzende.