Zur aktuellen Diskussion um die Veröffentlichung einer von der Stadt Hilden bereits im vergangenen Jahr in Auftrag gegebenen Starkregenkarte ein Standpunkt von Ludger Reffgen.
Nach den mannigfachen persönlichen Erlebnissen mit dem Hochwasser am 14. und 15. Juli liefert die Starkregenkarte keine fundamental neuen Erkenntnisse. Kann sie auch gar nicht. Die besten Eindrücke bekommt man immer durch persönliches Erleben. Davon wissen in punkto Hochwasser seit dem 15. Juli viele Menschen in Hilden ein Lied zu singen. Wer wollte ihre authentischen Erkenntnisse toppen?
Was die Starkregenkarte leistet? Sie gibt ortsunkundigen Immobilien-Interessenten wertvolle Hinweise, wo zum Beispiel ein Neubau-Keller nur mit „Wanne“ zu empfehlen ist. Ansonsten liefert sie eine professionelle Bestätigung für das, was die Bürger seit dem Hochwasser aus persönlichem Erleben ohnehin bereits wissen: Bei Starkregen droht in Hilden an vielen Ecken durch Überflutungen Gefahr für ihr Hab und Gut.
Die Starkregenkarte kann folglich nur eine Handreichung zur besseren Situationsanalyse darstellen. Und sie gibt in groben Zügen Empfehlungen im Hinblick auf die künftige Stadtentwicklung, wo zum Beispiel Freiflächen als Retentionsräume für Hochwasser genutzt werden könnten. Daran sollte sich Stadtplanung künftig orientieren.
Wie mit einzelnen Schwachstellen im Detail umzugehen ist, bleibt genaueren Untersuchungen vorbehalten. Die öffentliche Verantwortung für diese Schwachstellen kann die Stadt indes nicht unbesehen mit laxen Argumenten von Verwaltungsleuten und Politikern – wie, es gebe „keine Vollkaskoversicherung“ oder jeder sei „für sein Hab und Gut selbst verantwortlich“ – abzuwälzen versuchen. Natürlich gibt es angesichts des verhängnisvollen Zusammenspiels einer jahrelang verfehlten Stadtentwicklung in Hilden und dramatischer Klimaveränderungen keine totale Katastrophen-Sicherheit. Dennoch können die Bürger erwarten, dass die Stadt in ihrem Zuständigkeitsbereich abwendbare Schäden künftig verhindert.
Fazit: Die Stadt mit ihren Fachleuten im technischen Dezernat muss sich kümmern – und zwar bald!
Join the discussion One Comment