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Ein Kommentar von Ludger Reffgen

 

Wenn eines in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses deutlich geworden ist: Die so oft beschworene Verkehrswende ist in Hilden noch lange nicht in Sicht. Was auf den ersten Blick wie eine kühne Behauptung anmuten mag, erweist sich im Rückblick der Beratungen rund um den Radverkehr in Hilden wie eine traurige Gewissheit.

Ob es um die schlechte Radwegeverbindung nach Langenfeld im Hildener Süden geht, oder um die Weigerung, Radfahrern auf der Beethovenstraße mehr Sicherheit einzuräumen – die in Hilden in erster Linie im Rathaus gemachte Verkehrspolitik setzt noch immer die falschen Schwerpunkte. Alternativen zum Auto werden, wenn es darauf ankommt, unverändert stiefmütterlich behandelt – so, als gehe es nur um eine Nebensache.

Solange es schon an der Beseitigung akuter Mängel hapert, wie soll dann die Verkehrswende im Großen gelingen? Kein Wunder, dass unter den gegebenen Verhältnissen Radler ihre Fortbewegungsart in Hilden im Schnitt nur mit einer knappen Vier benoten.

Geradezu verräterisch mutet es an, zur Lösung akuter Sicherheitsrisiken auf das noch in weiten Säcken hängende Mobilitätskonzept zu verweisen. Wer sagt überhaupt, dass es diesem Papier, wenn es irgendwann mit viel Getöse präsentiert worden ist, anders ergehen wird, als den vielen anderen strategischen Konzepten zur visionären Entwicklung der Stadt in der Vergangenheit? Sie alle landeten ausnahmslos in der Schublade, um dort in Vergessenheit zu geraten.

Dem Fahrrad einen anderen Stellenwert im Straßenverkehr einzuräumen ist grundsätzlich keine Frage von papierenen Konzepten, sondern eine Frage des Wollens. Dazu bedarf es einer Änderung in den Köpfen. Nicht nur in der Politik, die sich in Hilden ohnehin mehrheitlich darauf versteht, die Vorgaben aus dem Rathaus abzunicken.

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