Zum Bericht in der RP vom 07.05.2021 „Weg zur Verkehrswende benötigt Zeit“ bemerkt BA-Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen:
Dass in punkto Mobilitätswende nichts von heute auf morgen geht, dürfte unstrittig sein. Konkretes Handeln und messbare Erfolge jedoch auf die lange Bank zu schieben und – noch bevor es überhaupt losgegangen ist – den Erwartungshorizont in Richtung Sankt-Nimmerleinstag zu verschieben, entbinden Politik und Verwaltung des heilsamen Drucks, der eigentlich in der Sache auf allen Verantwortlichen lasten sollte.
Noch hat in Hilden besagte Verkehrswende überhaupt nicht begonnen, steigen die Kfz.-Zulassungszahlen beispielsweise noch immer stärker, als gleichzeitig die Zahl der Einwohner zunimmt. Die zum Leitmotiv erhobene Aussage „Der Weg zur Verkehrswende braucht Zeit“ ist insofern das falsche Signal an Akteure, denen angesichts der Brisanz des Themas eine gesunde Portion Ungeduld besser zu Gesicht stünde. „Vorfahrt für die Verkehrswende“ müsste das zeitgemäße Gebot der Stunde lauten. Zumal es ja auch nicht um das Warten auf ein zunächst lediglich papierenes Mobilitätskonzept allein geht, während beispielsweise parallel der achtspurige A3-Ausbau hemmungslos und unvermindert fortgesetzt wird.
Im Übrigen: Die kritische Öffentlichkeit sollte zur Verkehrswende andere Ansprüche haben, als sich dauerhaft vertrösten zu lassen und sich in angepasster Geduld zu üben.