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Die vom Kulturausschuss beschlossene Erhöhung der Theater-Preise hat zum Teil langjährige Abonnenten auf Distanz zum städtischen Bühnenangebot gehen lassen. Viele Plätze bei den Theaterreihen dürften künftig leer bleiben. 

 

Dass das Hildener Theater-Publikum zur in Kürze beginnenden neuen Spielzeit deutlich tiefer in die Tasche greifen muss, hat der Kulturausschuss im Frühjahr beschlossen. Entgegen den Warnungen der Bürgeraktion (BA) hat der Ausschuss ab August die Theaterpreise kräftig angehoben. Das hat – wie die Reaktionen inzwischen zeigen – zum Teil langjährige Abonnenten auf Distanz zum städtischen Bühnenangebot gehen lassen.

Die politische Mehrheits-Entscheidung ging auf eine Initiative der SPD-Fraktion zurück. Die hatte ein neues Preisgefüge für Theater-Veranstaltungen in der Stadthalle beantragt, verbunden mit einer Einschränkung der Wahlmöglichkeiten für Abonnenten. Ziel: eine „deutlich höhere Kostendeckung“ – also das Publikum verstärkt zur Kasse zu bitten, um den aus Steuermitteln finanzierten Zuschuss je Theaterkarte zu senken.

Theaterkarten werden bald nochmals teurer

Der daraufhin vom Kulturamt vorgelegte Vorschlag sah eine Anhebung der Abo-Preise um rund 20 Prozent vor. Einzig die Bürgeraktion machte Bedenken geltend und stimmte dagegen. Argument: Die laut Kulturamt in der letzten Zeit ohnehin stark gesunkenen Abonnentenzahlen würden weiter schrumpfen, das Theaterprogramm der Stadt absehbar an Zuspruch verlieren.

Aber nicht nur das lasse eine unbedenkliche Zustimmung problematisch und rücksichtslos erscheinen, argumentierte die BA. Ab 2025 muss die Stadt nach einer bundespolitischen Entscheidung auf Eintrittspreise Mehrwertsteuer erheben. Die Theaterkarten werden also nach nur anderthalb Jahren nochmals teurer.

BA: Entwicklung nicht achselzuckend hinnehmen

Dieser Negativ-Entwicklung könne man nicht achselzuckend gegenüberstehen, so die BA, blieb mit dieser Meinung jedoch allein. Vor allem CDU und SPD machten sich für höhere Preise stark, und setzten dies mehrheitlich auch durch.

Nach Einschätzung von BA-Fraktionschef Ludger Reffgen eine fatale Entscheidung, die vor allem das ältere Publikum vermehrt mit Fernbleiben quittieren dürfte. Zumal noch eine weitere Unannehmlichkeit hinzugekommen ist: Seit die Stadt den abendlichen Theaterbesuchern die Parkplätze hinter dem Finanzamt gestrichen hat, ist das Parken besonders für die ältere Generation erheblich mühsamer und umständlicher geworden. Reffgen: „Aus Gesprächen weiß ich: Da bleiben viele lieber zu Hause.“

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