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Zur Auflösung von »Nostromo« – Hilden wird ärmer

By 8. April 2022Kommentar

In ihrer heutigen Lokalausgabe (08.04.) berichtet die Rheinische Post über die endgültige Auflösung des früher im Area 51 tätigen Kulturvereins Nostromo. Die Pressemeldung kommentiert BA-Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen.

 

Die Nachricht von der vollzogenen Liquidation des Kulturvereins Nostromo macht vor allem eins deutlich: Hilden wird sukzessive ärmer. Das gilt für viele Bereiche, für die Kultur in der Stadt jedoch auf der ganzen Linie.

Im Falle Nostromo geht es im Besonderen um das kulturelle Angebot für Junge und Junggebliebene. Der ehemalige, leider viel zu früh verstorbene Macher, Peter Brack, und sein kleines Team hatten sich im Area 51 dieser Aufgabe verschrieben und verstanden es, für kleines Geld und einen ebensolchen städtischen Zuschuss ein attraktives Programm auf die Beine zustellen. Publikum und Künstler dankten es es ihnen. Die Stadt nicht.

2016 fiel der damaligen SPD-Bürgermeisterin Birgit Alkenings und ihrem Jugend- und Kulturdezernenten nichts Anderes dazu ein, als die bewährte Zusammenarbeit mit Brack und seiner Nostromo zu kündigen, um die Programmgestaltung im Rathaus selbst in die Hand zu nehmen. Ersparnis: kaum mehr als 5000 Euro. Das war der Anfang vom Niedergang. Für Nostromo – und, wie wir heute wissen, allen gegenteiligen Beteuerungen aus dem Rathaus zum Trotz auch für das Area 51.

Es folgten Proteste und eine auf Sparflamme gefundene Notlösung. Als Peter Brack, die Seele von Nostromo, ein Jahr später verstarb, war langjährigen Beobachtern der Szene schnell klar, dass der hilfsweise eigens zur Rettung gegründete Verein angesichts der Lücke in Überlebensnöte geriet. Im Rathaus schaute man an den sich auftuenden Problemen vorbei, gab sich vielmehr völlig überrascht, als der Verein im Herbst 2020 seine Auflösung ankündigte. Jetzt wurde sie vollzogen.

Was bleibt, ist die Erinnerung an einen sehr rührigen Verein. Die Erkenntnis, dass mit einer kleinen Förderung aus dem städtischen Haushalt bürgerliches Engagement verbunden mit viel Idealismus die kulturelle Szene hervorragend bereichern kann; aber auch, dass sich mühsam Aufgebautes mit einem Federstrich zerstören lässt.

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