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Anlässlich der Schul- und Sportausschuss-Sitzung hat die Bürgeraktion in der vergangenen Woche eine Anfrage zur aktuellen Infektions- und Quarantäne-Situation an den Hildener Schulen gestellt. „Die zum Teil turbulente Lage beim Infektionsgeschehen im Schulalltag an Hildener Grundschulen veranlasst uns, kritische Fragen an die Verwaltung zu richten“, hatte Schulausschuss-Mitglied Doris Spielmann-Locks argumentiert.

 

Konkret geht es der BA aber nicht nur um die aktuelle Entwicklung der Fallzahlen an den Hildener Schulen und um Angaben, in welchem Umfang Klassenschließungen angeordnet wurden. Auch Antworten auf die Fragen, in welchem Umfang und auf welcher Datenbasis Labor-Kapazitäten geordert wurden, interessieren die BA.

Sorgen bereitet der BA die lange Auswertezeit von PCR-Tests an Schulen, die keinen Beitrag leisteten, das Ausbreitungstempo der Pandemie zu bremsen, geschweige das Infektionsrisiko wirksam einzudämmen. „Teilt die Verwaltung die Auffassung, wonach eine Umstellung des Testsystems von zwei PCR-Testungen auf drei Schnelltests pro Woche Vorteile für die Abwicklung im Schulalltag bedeuten würde, ohne den Erkenntnisgewinn hinsichtlich des Infektionsgeschehens zu schmälern?“, fragt die BA, um damit gleichzeitig einen praktischen Hinweis zu geben, der helfen könnte, die für alle Beteiligten chaotische Entwicklung zu verbessern. Die ungebührlich lange Wartezeit auf Testergebnisse mit ungewissem Ausgang lasse die Belastung der Familien unzumutbar werden.

Ab Wiederaufnahme des Schulbetriebs zum Jahresbeginn hatte die Landespolitik entschieden, zusätzlich zu den üblichen zwei Tests pro Woche alle Schüler am ersten Schultag einem PCR-Test zu unterziehen. Diese Entscheidung war nach Ansicht der BA grundsätzlich zu begrüßen. Leider sei aber nicht bedacht worden, welche Konsequenzen damit einhergehen: Die Testkapazitäten hätten sich als völlig unzureichend erwiesen.

»Landespolitik verursacht Chaos zulasten der Familien – Unzumutbar!«

In diesem Zusammenhang sei offenbar nicht bedacht worden, dass neben den Pooltests (alle Proben einer Klasse in einem Test) bei steigenden Infektionszahlen auch eine große Zahl Einzeltests (aus sogenannten Rückstellungsproben) untersucht werden müssen. Das habe bereits in der ersten Woche nach den Schulferien dazu geführt, dass allein an einer einzigen Grundschule statt nur zwölf Pooltests zusätzlich weitere 100-120 Einzeltests auszuwerten waren – „eine Situation, die aufgrund der Ausbreitungsgeschwindigkeit der derzeitigen Virusvariante bei angemessener Befassung mit den unangenehmen Realitäten durchaus voraussehbar und berechenbar gewesen wäre“, kritisiert die BA in Richtung Landespolitik.

In der Praxis nehme die Auswertung der Tests so lange Zeit in Anspruch, dass eine Planung des Tagesablaufs für die Eltern unmöglich werde, da Eltern wie Kinder mit der Frage „Kann die Schule wieder besucht werden oder nicht“ ungebührlich lange im Schwebezustand gelassen würden.

Sollte die Stadtverwaltung das Verfahren nicht beeinflussen können, da die Zuständigkeit und Entscheidung bezüglich des Testmodells ausschließlich beim Land liege, möchte die BA wissen, welche Möglichkeiten im Rathaus gesehen werden, über den nordrhein-westfälischen Städte- und Gemeindebund Einfluss auf die Landesregierung auszuüben, den Schulen ausreichend Testkapazitäten zur Verfügung zu stellen, um der chaotisch-schleppenden Abwicklung in der Praxis ein Ende zu bereiten.

Abschließend ruft die BA die Verwaltung auf, auch darüber hinaus nach weiteren Maßnahmen zu suchen, die geeignet erscheinen, „die unter den Augen der Landespolitik sich vollziehende Durchseuchung in den Schulen einzudämmen“.

 

DOWNLOAD: Anfrage – SSA 20.01.2022 – Zur Infektions- und Quarantäne-Situation an den Schulen

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